"St\xfchler\xfccken" steht ab und zu mal in der Zeitung, wenn in gro\xdfen Konzernen oder in der Politik gleich mehrere F\xfchrungspositionen neu besetzt werden. Oftmals ist damit eine Aufbruchstimmung verbunden, denn neue Besen kehren zumindest anders. Einen Stuhl hat auch jeder Bischof, auf dem er in der Liturgie Platz nimmt, eine Kathedra, wie man auf Griechisch sagt.Das heutige Fest "Kathedra Petri" erinnert an den Bischofsstuhl des heiligen Petrus als Bischof von Rom. Und den kann man sich anschauen, wenn man dort im Petersdom ganz vorne unter dem gro\xdfen Heilig-Geist-Fenster steht. Die ganze Darbietung mag vielleicht etwas protzig daherkommen, aber mir gef\xe4llt die Symbolik, das Setting, in das dieser Stuhl eingebunden ist. Es geht da n\xe4mlich um die Lehre der Kirche. Der Stuhl ist der Lehrstuhl. Er steht im Petersdom aber nicht ganz allein f\xfcr sich. Von unten wird er gest\xfctzt durch die vier Kirchenv\xe4ter Ambrosius, Athanasius, Johannes Chrysostomos und Augustinus. Und \xfcber allem schwebt der Heilige Geist.Glaubenslehre ist nicht etwas Statisches. Sie ben\xf6tigt einmal die Theologie und den Rat der Wissenschaft, aber auch der Gl\xe4ubigen, um sich den Anfragen der jeweiligen Zeit auszusetzen und immer wieder neu zu begr\xfcnden. Und der Heilige Geist sorgt immer wieder f\xfcr den notwendigen frischen Wind. Und so manches Mal im Laufe der Kirchengeschichte ist auch der Lehrstuhl der Kirche immer mal wieder in andere Richtungen etwas verschoben worden.Papst Franziskus hat in den letzten Jahren daf\xfcr gesorgt, dass manche Diskussionen neu angesto\xdfen wurden. Und im Moment hat man eher den Eindruck, dass er Angst vor seiner eigenen Courage hat, zwar Leilinien f\xfcr die Weltsynodenthemen vorlegt, aber ansonsten lieber die alteingesessene Kurie machen l\xe4sst.Auch wenn es um bestimmte Positionen immer wieder Streit gibt, so sollten wir bedenken, dass das Gef\xfcge Heiliger Geist, Lehre und Wissenschaft daf\xfcr sorgt, dass unser Glaube lebendig bleibt.