Eine meiner besonderen Sonntagsvergn\xfcgen ist es, eine gro\xdfe \xfcberregionale Sonntagszeitung zu lesen. Da geht es um mehr als nur die aktuellen Nachrichten der Woche. Da gibt es gute Hintergrundberichte und Kommentare aus vielen Bereichen, um die man sich in der Eile der Woche nicht so k\xfcmmern kann. Ein kleinerer Artikel handelt davon, dass der Sozialstaat nicht untergehen wird, wenn es die vielen sozialen Einrichtungen der Kirchen nicht mehr geben wird, weil es die beiden gro\xdfen Kirchen in Deutschland bald nicht mehr geben wird. Und die andere Lekt\xfcre war das Evangelium des Sonntags. Da ging es um den S\xe4mann und die Aussaat und dass der S\xe4mann unentwegt auss\xe4t, auch wenn ein Teil der Saat in die Dornen, auf Felsen, auf belebte Wege f\xe4llt und nicht aufgehen kann. Aber der andere Teil bringt Frucht: drei\xdfigfach, sechzigfach, hundertfach. Und Jesus, der diese Geschichte erz\xe4hlt, sagt nochmals deutlich, dass es auch so mit dem Wort Gottes ist: Es wirkt und kehrt nicht ohne Erfolg zu ihm zur\xfcck. Solange also das Wort Gottes verk\xfcndet wird, das Evangelium vom guten Gott, der die Menschen durch ihr Leben, ihre H\xf6hen und Tiefen begleitet, der bis in den Tod mit ihnen geht, und sie dann nicht im Grab l\xe4sst, sondern ihnen den Weg zum neuen Leben ebnet, solange w\xe4chst das Reich Gottes in der Welt.\n\nBeide Nachrichten nebeneinander lesen sich paradox, sind es aber nicht. Wenn \xfcber die Jahrhunderte die caritative T\xe4tigkeit der Christen so in der Gesellschaft angekommen ist, dass es dazu die Kirchen nicht mehr braucht, ist es doch super. Dann k\xf6nnen die Christen nach neuen Feldern ihres Tuns Ausschau halten und sich ganz anders und neu ausrichten.\n\nBei einer Aktion f\xfcr junge Frauen vor zehn Jahren, die mal schauen sollten, ob Olper Franziskanerinnen Zukunft haben, hat mich eine Antwort zutiefst beeindruckt. Die jungen Frauen, die die Philippinen und die Projekte der Schwestern besucht haben, konnten sehr deutlich formulieren: Solange es arme Menschen gibt, wird es Menschen geben, die sich um sie k\xfcmmern und f\xfcr sie da sind. Christen, Ordensleute, Menschen aller Religionen oder Anschauungen, denen das Wohl der Mitmenschen nicht egal ist. Gott sei Dank.