Wir sind in der f\xfcnften Woche der \xf6sterlichen Bu\xdfzeit und es geht jetzt gef\xfchlt sehr schnell auf Ostern zu. Zur gleichen Zeit erleben unsere muslimischen Mitmenschen Ramadan \u2013 eine Zeit des Fastens und des abendlichen Fastenbrechens mit Begegnung und Austausch.Neben den praktischen Aspekten der Fastenpflicht gibt es mehrere ethisch-moralische Komponenten, die der Muslim im Ramadan zu beachten hat. Unbedingt zu vermeiden sind \xfcble Nachrede, Verleumdung, L\xfcgen und Beleidigungen aller Art.\xa0Wenn ich manche Kommentare in den sozialen Medien lese, w\xfcrde es uns allen gutstehen, diese einfachen Regeln zu beachten.In einer Fernsehreportage habe ich Umfragen unter Christen zur Praxis der Fastenzeit und unter Muslimen zur Praxis des Ramadans gesehen. Und ich muss leider zugeben, dass bei aller Zuf\xe4lligkeit der Auswahl von Menschen auf der Stra\xdfe, die Aussagen der muslimischen Mitb\xfcrger, egal welchen Alters, sehr viel klarer waren, als die der Christen. F\xfcr nahezu alle Muslime war das Einhalten des Fastens v\xf6llig selbstverst\xe4ndlich und bei den Christen war es eher der Ausnahmefall, wenn sie etwas zur Fastenzeit und ihrer Art, sie zu praktizieren sagen konnten.\xa0Gebet, Bibellesen, Mitfeiern von Gottesdiensten, Enthaltung von Dingen, die uns unfrei machen und wirkliche Umkehr zu Gott, das alles scheint so schwierig und sosehr in die Entscheidung des Einzelnen gesetzt zu sein, dass das Gemeinsame Tun, dass Beispielnehmen am Mitchristen, irgendwie verloren gegangen ist. Und es spielt auch eine Rolle, dass viele Christen sprachlos geworden sind in Dingen ihres Glaubens und Christseins.\xa0Und dann kommt das wunderbare Aber: wir haben noch zwei volle Wochen, um nochmal zu schauen, was f\xfcr uns die \xf6sterliche Bu\xdfzeit bedeutet und wie ich sie nutzen kann, um mich zu Gott und zum Mitmenschen zu bekehren.\xa0Im Gotteslob gibt es einen sehr markanten Satz dazu. Die Kirche bereitet sich vierzig Tage auf die Osterfeier vor. Durch Fasten, Beten, Almosen geben und H\xf6ren auf das Wort Gottes, setzt sie Zeichen der Umkehr. Setzen wir sie in den n\xe4chsten zwei Wochen auch selbst, weil wir die Kirche sind.