Richten wir uns neu aus!

Published: Dec. 22, 2023, 8:29 a.m.

Schauen Sie heute Abend den Kleinen Lord?\xa0Der Film kommt jedes Jahr vor dem Heiligen Abend zur besten Sendezeit im Fernsehen. Wir schauen ihn jedes Jahr und auch unsere brasilianischen Mitschwestern kennen ihn von Zuhause.\xa0Was finden wir so toll an diesem Weihnachtsfilm, der nach einem Kinderbuch von Frances Burnett verfilmt worden ist? Es ist diese Geschichte vom unbefangen an das Gute im Menschen glaubenden Jungen, der, von seiner Mutter gut erzogen, seinen Gro\xdfvater kennenlernt und ihn f\xfcr den besten Gro\xdfvater der Welt h\xe4lt. Er erlebt ihn als griesgr\xe4migen Alten der keine Freude mehr am Leben hat, seine Untertanen terrorisiert und aus diesem Enkel, den er notgedrungen zu seinem Nachfolger machen muss, die gleiche Sorte Mensch machen will.\xa0Aber der Junge hat ein g\xfctiges Herz, sieht Not und Leid der Menschen in der Umgebung, entschuldigt manches, was er nicht versteht und nimmt die Menschen in der Umgebung so wie sie sind. Und wir k\xf6nnen im Film die Wandlung des Alten Herrn miterleben: vom Griesgram zum l\xe4chelnden g\xfctigen, verstehenden, aufbl\xfchenden und seine Fehler und Schw\xe4chen Erkennenden. Er sch\xe4mt sich seiner Hartherzigkeit und versucht wieder gut zu machen, was er all die hoffnungslosen Jahre angerichtet hat.\xa0Und wir sind mit gl\xfccklich, wenn die Geschichte um den falschen Enkel gut ausgeht, der Gro\xdfvater sogar seine Abneigung gegen die amerikanische Schwiegertochter aufgeben kann und alle laut und gl\xfccklich am Weihnachtsabend zusammensitzen: der Herr und die Knechte, der Pfarrer und die Leibeigenen, die Bediensteten und der kleine Lord in der Mitte.\xa0Nirgendwo ist die Weihnachtsbotschaft unaufdringlicher und sch\xf6ner dargestellt: das Kind, das die Gro\xdfen dazu bringt, zusammen zu kommen, miteinander zu feiern und zu teilen, was sie haben. Und beim Fest sind alle gleich: arm und reich, begabt und begrenzt, fromm und eher nicht so. Und ein bisschen sind wir ber\xfchrt, weil wir ahnen, dass es oft bei uns selbst nicht so ist, es aber so sein k\xf6nnte.\xa0Und das macht uns Hoffnung. Dieses Kind, das geboren wird und dessen Fest wir bald feiern, kann es schaffen, dass wir uns neu ausrichten: zu uns selbst, zu unserem N\xe4chsten und zu Gott.