Gestern ging es mir wie allen, die aus dem Urlaub, von einer Reise oder einem l\xe4ngeren Aufenthalt von au\xdferhalb des eigenen Haushaltes zur\xfcckgekommen sind. Wir haben alle unsere Rucks\xe4cke ausger\xe4umt und die W\xe4sche in den Waschraum gelegt. Und heute dann sortieren nach hell und dunkel, 30 Gradw\xe4sche und Baumwolle und so weiter. Und dann loslegen und der Waschmaschine eifrig zu tun geben. Was beim W\xe4schesortieren notwendig ist, um keine Verf\xe4rbungen oder andere b\xf6se \xdcberraschungen zu erleben, ist manchmal im realen Leben nicht ganz so einfach.\n\nUnser Gehirn ist ziemlich gut darauf trainiert, das, was wir sehen und h\xf6ren, riechen, ersp\xfcren und ertasten, einzuordnen und zu sortieren. Aber damit dabei am Ende nicht sorgf\xe4ltig in Schubladen aufger\xe4umte Informationen und Einsch\xe4tzungen \xfcber Menschen und Handlungen herauskommen, muss ich selber nochmal gut dar\xfcber schauen. Und da ist dann Verstand, Bildung, Erziehung und auch Glaube, Hoffnung und Liebe gefragt. Zu schnell urteilen wir sonst \xfcber die Dinge, die passieren. So in diesen Tagen, als wir zur\xfcckkamen.\n\nIn unserer Kapelle, die \xfcber den Tag ge\xf6ffnet ist, war ein Stuhl ziemlich deftig zerbrochen. Mutwillig zerst\xf6rt? Von stark \xfcbergewichtigen Menschen demoliert? Will uns jemand B\xf6ses? Nach allem hin und her \xfcberlegen und denken, sollten wir die Kapelle geschlossen lassen? Nein, auf keinen Fall. Wir lassen den Stuhl reparieren und die Kapelle offen. Sich nicht im Alltag von vorschnellen Einsortierungen und Vermutungen und komischen Sachen verwirren lassen, sondern mit einer guten Portion Humor, Realit\xe4tssinn und Liebe in den Tag gehen, ist eine gute \xdcbung. Oft kl\xe4ren sich dann die Dinge, die uns verwirrt oder \xe4rgerlich gemacht haben von selbst. Ich bin gespannt, ob jemals herauskommen wird, wie unserem Kapellenstuhl das Bein abgebrochen ist.