Miteinander die dunklen Tage durchstehen

Published: Oct. 30, 2023, 6 a.m.

Ach je, wenn ich \xfcbern Tag aus dem Fenster schaue dann ist es nicht mehr so vergn\xfcglich. Es ist grau als Grundfarbe, es regnet schon wieder, die noch vorhandenen Bl\xe4tter an den B\xe4umen sind eher grau-braun-schwarz-matschig und man sieht schon, was man beim Rausgehen merken wird: kalt, windig, nass, usselig.\n\nDie Natur stirbt ab und die B\xe4ume und Str\xe4ucher und alles, was uns vom Fr\xfchling bis jetzt so begeistert hat, zieht sich zur\xfcck und bereitet sich auf den Winter vor. Und dann kommen f\xfcr uns die Tage des Totengedenkens und der G\xe4nge zum Friedhof. Irgendwie passt es ziemlich gut zu unserer nasskalten, dunklen Herbststimmung und oft sind die leuchtenden Lampen auf den Gr\xe4bern die einzigen Lichtblicke.\n\nBei unserer Assisifahrt vorletzte Woche waren auch zwei Frauen dabei, deren Ehem\xe4nner erst vor kurzem gestorben waren. Und beide haben zwischendurch ge\xe4u\xdfert, dass dieses Zusammensein mit anderen, ihnen wunderbar \xfcber diese Zeit geholfen hat.\n\nEine Begebenheit war besonders ber\xfchrend. Wie an jedem Abend sind wir in einem sch\xf6nen Raum zusammen gewesen, haben den Tag reflektiert, manchmal noch gesungen und gebetet und nat\xfcrlich den k\xf6stlichen italienischen Wein sehr genossen. Und am anderen Morgen haben mir einige erz\xe4hlt, dass am vergangenen Abend Sterben, Tod und Trauer, Beerdigung und Hoffnung auf Leben nach dem Tod das Thema waren.\n\nUnd bei vielen Teilnehmenden sind Tr\xe4nen geflossen, weil sie alle schon an Sterbebetten gesessen, liebe Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet und Trauerphasen bew\xe4ltigt haben. Miteinander diese dunklen Tage von Herbst, aber auch Sterben, Tod und Trauer zu begehen, nicht auszuweichen oder zu vermeiden, tr\xf6stet sehr und hilft, den eigenen Trauerprozess zu leben und das Denken an die lieben Verstorbenen leichter und hoffnungsfroher zu machen.