Haben Sie das dramatische Fu\xdfballwochenende ein bisschen mitbekommen? Selbst Nichtfu\xdfballfans haben wahrscheinlich geh\xf6rt, dass es Dortmund, obwohl sie zwei Punkte Vorsprung hatten, nicht geschafft hat, Meister zu werden.\n\nSpott und H\xe4me sind dann hier in unseren Breiten die leider normal gewordenen Begleiterscheinungen solcher Ereignisse. "Zu doof um Meister zu werden" ist dann noch das kleinste \xdcbel, was den Dortmundern nachgesagt wird. Mich aber hat etwas ganz anderes beeindruckt.\n\nObwohl schon Hunderttausende in der Stadt f\xfcr den Jubel und die Meisterfeier bereit waren, gab es kein Chaos, keine Schl\xe4gereien, keine Wutausbr\xfcche, die oft gro\xdfen Entt\xe4uschungen Luft machen. Es war still und traurig.\n\nAber ganz anders im Stadion. Nach der Schalen\xfcbergabe an den Meister haben die zehntausenden Fans von Dortmund noch lange die Lieder und Hymnen ihres Vereins gesungen und immer und immer wieder die Namen der Spieler und besonders auch den Namen des Trainers gerufen und gesungen. Die Fans und Fu\xdfballbegeisterten haben gesp\xfcrt, dass die Spieler und der Trainer genau das jetzt brauchen: Trost und Unterst\xfctzung, damit sie nach der Sommerpause gut wieder beginnen k\xf6nnen.\n\n\nDraufhauen wenn immer wieder etwas schiefgeht, wenn die Entt\xe4uschung \xfcberhandnimmt, und mit allen Mitteln immer weiter bohren und klagen, ist eine M\xf6glichkeit zu reagieren. Auch in unserer Kirche.\n\n\n"Man kriegt die Welt nicht besser gemeckert" habe ich dieser Tage als witzige Karte gelesen. Meckern und Klagen reicht nicht. Tr\xf6sten ist angesagt und selber besser machen und drinbleiben in dieser Kirche. Zur Zeit des Franziskus von Assisi lag die gesamte Kirche noch viel mehr im Argen und er hat immer wieder gesagt: "Ich kann die Kirche nur verbessern, wenn ich drinbleibe, wenn ich hineingehe, wenn ich selber Hand anlege, um die Kirche neu wiederaufzubauen."\n\xa0\n\nUnd dazu geh\xf6rt dann heute auch daf\xfcr einzutreten, dass Frauen und Laien predigen und taufen und dass die Verk\xfcndigung und die Seelsorge und die leitenden \xc4mter nicht mehr nur an die Weihe von M\xe4nnern gekn\xfcpft ist, dass Verbrechen aufgekl\xe4rt und Opfer geh\xf6rt und entsch\xe4digt werden, dass mutig gestritten und das Gespr\xe4ch gesucht wird.\n\nBei Paulus im Brief an Timotheus hei\xdft es: "Entfache die Gnade Gottes wieder. Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit."