Es sind Ferien in Nordrhein-Westfalen und das merkt man sehr auf den Stra\xdfen, es ist viel weniger Verkehr, es geht leiser und langsamer zu.\n\nAber, wie immer im Sommer und in den Ferien, ist es f\xfcr den Stra\xdfenbau die ideale Zeit.\n\nSo auch in unserem kleinen St\xe4dtchen. Dummerweise ging es genau um die Ecke von unserer Stra\xdfe los: eigentlich muss ich immer rechts abbiegen, da ist aber seit Wochen gesperrt. Manchmal kann man durch, wenn gerade nicht gearbeitet wird. Wenn aber nicht, muss man kunstvoll wenden um aus der Baustelle wieder heraus zu kommen.\nAlso dann links, rechts, links \u2013 oh, geht auch nicht, ist seit heute fr\xfch gesperrt. Also geradeaus, gro\xdfer Umweg, dann wieder auf eine Stra\xdfe mitten in der Stadt im Umbau, abgefr\xe4ster Stra\xdfenbeleg, vor scharfen Kanten wird dreimal per Schild gewarnt und abbiegen links nicht m\xf6glich und nur sehr weit fahren und dann im Kreisel neue M\xf6glichkeiten.\n\nEinen Abend war ich v\xf6llig verwirrt, weil ich wirklich keine Idee mehr hatte, wie ich zu unserem Haus kommen k\xf6nnte.\n\nViele von Ihnen kennen das aus Ihrem Umfeld und kennen die M\xfche und den Stress.\nWobei, neue Wege finden und von den Alten abweichen, wenn auch gezwungener Ma\xdfen, ist gar nicht so falsch. Und das nicht nur bei Stra\xdfen und Fu\xdfwegen.\n\n\nVor einigen Tagen war ein junger Mann bei mir zu einem Interview. Man merkte, dass er von Kirche und Orden nicht so viel Ahnung hatte und so habe ich ein bisschen ausgiebiger erz\xe4hlt. Und er wurde immer neugieriger und hatte immer spannendere Fragen, dass es echt eine Freude war, mit ihm zu plaudern und \xfcber Gott und die Welt zu erz\xe4hlen.\nUnd mittendrin dann die Frage: Wie kommt man dazu, einen solchen neuen Weg einzuschlagen, wenn man so jung ist, wie Sie damals waren? Da war es wieder, das mit den neuen und anderen Wegen.\n\nManchmal geht es nicht anders. Manchmal muss man einen ganz neuen Weg beginnen, weil man sp\xfcrt, das bisher war okay, aber jetzt ist etwas Neues, etwas anderes dran mit meinem Glauben und mit meinem Christsein.\n\nHeute ist so ein Tag \u2013 vielleicht f\xfcr Sie. Vielleicht ist es dran, aus eingefahrenen, kaputten Wegen auszuscheren und Neues zu beginnen. Im Leben, im Glauben, im Christsein.\n\nScharfe Kanten und gesperrte Wege sind schon mal hinderlich und man muss sich neu orientieren, um den Weg nach Hause zu finden.