Komm und sieh!

Published: May 3, 2022, 4:04 a.m.

Heute feiern wir mit der Kirche das Fest der Apostel Philippus und Jakobus oder Nathanael, wie er im Johannesevangelium hei\xdft. Die Geschichte, wie sie in diesen Zw\xf6lferkreis gekommen sind, liest sich im Johannesevangelium schlicht und einfach so:\n\nIn jener Zeit wollte Jesus nach Galil\xe4a aufbrechen. Da traf er Philippus und Jesus sagt zu ihm: "Folge mir nach". Philippus war aus Bethsaida, dem Heimatort des Andreas und Petrus. Philippus traf Nathanael und sagte zu ihm: "Wir haben den gefunden, \xfcber den Mose im Gesetz und auch die Propheten geschrieben haben Jesus aus Nazareth, den Sohn Josephs." Da sagte Nathanael zu ihm: "Aus Nazareth? Kann von dort etwas Gutes kommen?" Philippus antwortet: "Komm und sieh!"\n\nUnd das Entz\xfcckende an dieser Geschichte ist, dass sich an diesen Abl\xe4ufen bis heute nichts ge\xe4ndert hat. Menschen erleben Jesus in der Schrift, im Gebet, im Gottesdienst und f\xfchlen sich gerufen und beauftragt. Und sie erz\xe4hlen es weiter und weiter und weiter. Und dazwischen kommt das, was wir dann alle kennen: Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen?\n\nAls ich das zum ersten Mal bewusst geh\xf6rt habe, dachte ich: Oh, schon damals war es, wie es heute noch ist, Vorurteile haben Konjunktur. Kann denn aus K\xf6ln etwas Gutes kommen von diesem Kardinal, von diesen Bisch\xf6fen oder von dieser Regierung? Von Frauen oder von M\xe4nnern oder von Jugendlichen oder von Ausl\xe4ndern? Und so weiter und so fort.\n\nDas scheint immer zu funktionieren. Und die Antwort von Philippus ist die beste, die er damals geben konnte: "Komm und sieh, komm doch! Lern ihn doch selber kennen. Schau ihn dir selber an, bilde dir selber ein Urteil, komm ins Gespr\xe4ch, zieh mit ihm um die H\xe4user, erlebe ihn im Alltag, dann wirst du sehen."\n\nUnd das ist ja so die Frage an uns auch. Machen Sie es doch genauso. Erz\xe4hlen Sie weiter von Ihren Begegnungen mit dem G\xf6ttlichen und von dem, was Sie besch\xe4ftigt und beeindruckt und belebt. Und wenn jemand mit seinen fragenden Vorurteilen kommt: "Kann denn aus dieser Kirche noch etwas Gutes kommen?" Dann laden Sie ein: "Komm, schau selber, probier' es aus. Trau dich!" Es geht um Jesus Christus und der ist derselbe. Damals, heute und in Ewigkeit.