Komm, folge mir nach!

Published: Sept. 21, 2022, 4:04 a.m.

Es gibt so Jobs, die sind nicht sehr angesehen: M\xfcllm\xe4nner, Stra\xdfenreiniger, Putzfrauen, Servicekr\xe4fte und noch viele andere. Man braucht sie sehr, aber man schreibt ihnen nicht unbedingt positive F\xe4higkeiten und Eigenschaften zu. Zur Zeit Jesu in Pal\xe4stina waren es die Zollp\xe4chter. Sie hatten quasi einen Job bei der Besatzungsmacht und trieben f\xfcr sie Steuern und Z\xf6lle ein. Wahrscheinlich waren sie relativ gebildet und kannten sich mit Rechnungstellung und Rechtschreibung aus. Damit sie besser leben konnten, sagte man ihnen wahrscheinlich nicht zu Unrecht nach, dass sie immer wieder betrogen haben, in ihre eigene Tasche gewirtschaftet und in kriminelle Machenschaften verwickelt waren. Von der dortigen Bev\xf6lkerung wurden sie gemieden und ge\xe4chtet, oder f\xfcr eigene Machenschaften genutzt. Und mitten hinein in seine gut gehenden Gesch\xe4fte kommt Jesus, sieht Matth\xe4us da sitzen und sagt zu ihm: \u201eKomm, folge mir nach\u201c. Und im Evangelium steht dann der lapidare Satz: und er stand auf und folgte ihm. Wir k\xf6nnen uns das Drama um diese kurze Szene gar nicht genug ausmalen: So einen beruft der Meister? Ausgerechnet den? Wie kann man nur? Und dann sp\xe4ter, als Jesus auch noch mit ganz vielen Z\xf6llnern und S\xfcndern zusammen sitzt und isst und seinen Kritikern sagt: "Ich bin nicht gekommen, die zu berufen, die ihr f\xfcr die Richtigen haltet, sondern ich bin gekommen, um S\xfcnder zu berufen, damit ihr lernt, was Barmherzigkeit wirklich bedeutet".\n\nDas hat gesessen: damals und heute auch. Nicht die High Society in Kirche und Gesellschaft ist die Ma\xdfgebende f\xfcr Jesus, sondern die, die sich selbst f\xfcr viel zu klein, viel zu unbedeutend, mit viel zu wenig gesehenen Berufen und F\xe4higkeiten sehen, die genau wissen, was sie schon so alles verbockt haben. \u201eKomm, folge mir nach!\u201c, h\xf6ren wir und geh\xf6ren zu denen, denen Jesus mehr zutraut, weil er Barmherzigkeit und Vergebung nicht nur predigt, sondern auch lebt.\nIm Epheserbrief heute hei\xdft es sehr erhaben: Ihr seid jetzt nicht mehr Fremde ohne B\xfcrgerrecht, sondern Mitb\xfcrger der Heiligen und Hausgenossen Gottes. Ihr seid auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut; der Schlussstein ist Christus Jesus selbst. Lasst uns doch einfach so leben.