Heute beginnt eine besondere Woche f\xfcr mich und eine Mitschwester und f\xfcr die sechsten Klassen der Sankt Franziskusschule hier in Olpe. Seit vielen Jahren gibt es das Projekt der Klostertage f\xfcr die sechsten Klassen im Mutterhaus. Als aber w\xe4hrend der Pandemie das zum ersten mal ausgefallen ist, hatten wir eine Idee. Drei sehr fitte Sch\xfcler der 11. Klasse haben einen Film gedreht \xfcber das Ordensleben im Mutterhaus und zwei Sechstkl\xe4ssler haben die Themen, Fragen und Interviews gemanagt. Da nun seit 4 Jahren das Mutterhaus saniert wird, k\xf6nnen wir schon zum dritten Mal "Klostertage in der Schule" machen. Also quasi genau andersherum agieren. Die Sch\xfcler bleiben im vertrauten Umfeld und die Schwestern kommen zu ihnen.Das ist es glaube ich, was auch der Punkt ist, was unsere Kirche immer mehr tun muss und auch schon tut: heraus aus ihren ummauerten Sicherheiten und hinein in die Orte, wo sich die Leute im normalen Leben aufhalten. Jetzt also wir in der Schule. Und dann wird es \xfcberraschend. Nach dem Film kommen immer unglaubliche Fragen und die Beobachtungsgabe der Sch\xfcler ist beeindruckend. Die Frage: warum tr\xe4gt die Novizin keinen goldenen Ring? wird zur Debatte, was Liebe und Treue im Kloster und bei den Sch\xfclern zuhause bedeuten kann. Und die Erkenntnis, dass drei junge Frauen vor mehr als 160 Jahren etwas begonnen haben, was \xfcber diese lange Zeit so viel Gutes bewirkt hat, wird zur Frage, was man heute eigentlich doch machen kann, auch wenn es immer hei\xdft, dass Einzelne nichts tun k\xf6nnen. Es geht immer in beide Richtungen und die Erkenntnisse und das angefragt werden, liegt wechselweise auf beiden Seiten. Das ist anspruchsvoll und anstrengend und am Ende der Woche werde ich ziemlich k.o. sein, aber auch reicher an Erlebnissen mit den Sch\xfclern und Fragen an mich als Christin heute.Leben, arbeiten und agieren wir so, dass wir gefragt werden und geben wir dann Auskunft zu dem, was wir glauben und was uns im Leben tr\xe4gt. Damit die Menschen sp\xfcren, wes Geistes Kinder wir sind und sie teilhaben k\xf6nnen an diesem guten Geist, der die Welt verwandeln will.