Kirche ist im Umbau

Published: Oct. 5, 2022, 4:51 a.m.

In unserem Mutterhaus bauen wir seit mehr als zweieinhalb Jahren um. Wir machen das Haus fit f\xfcr die Zukunft. 1966 eingeweiht, konnte es einen Konvent von 80 Schwestern beherbergen und 120 Schwestern aufnehmen. 1995 wurden die Zimmer modernisiert und 2012 zwei Etagen f\xfcr die Verwaltung unserer Werke neu gestaltet. Und nun ist es wieder dran, dem kleineren Konvent ein passendes Umfeld zu geben und das gro\xdfe Haus f\xfcr die Werke, die durch unsere Schwestern gestartet worden sind, fit und nutzbar zu machen. Immer neu zu schauen, wie das geht mit dem Kirchenbauen, dem Kernauftrag der franziskanischen Menschen seit Franz von Assisi.\n\nIn sein Fest gestern haben wir hinein gefeiert mit einem Gottesdienst und danach mit Suppe und Brot. Und wir haben diesen wunderbaren Abend gemeinsam sehr genossen. Schwestern aus verschiedenen Konventen und Mitgehende aus unserer Weggemeinschaft, Mitchristen aus der Stadt und der Umgebung.\n\nDas miteinander Essen war nicht im Refektorium. Das ist f\xfcr so viele Menschen nicht mehr ausgelegt, sondern im Flur direkt vor der Kirche. Die Schwestern haben f\xfcr diesen jetzt durch T\xfcren abgegrenzten, sch\xf6nen, hellen und warmen Raum noch irgendwie keinen passenden Namen gefunden. Flur vor der Kirche, Foyer oder Raum der Begegnung? Wir wissen es noch nicht. Dieser Raum hat etwas von \xdcbergang, von "noch-nicht-fertig", von "im-Werden-seiend".\n\nUnd Passenderes gibt es kaum zu sagen \xfcber unsere gesamte Kirche. Wir sind im Umbau. Wir sind von Jesus gegr\xfcndet und best\xe4ndig mit ihm unterwegs. Wir sind Boten seines Evangeliums und dem ganzen Erdkreis zu h\xf6ren. Wir sind mit dem Umbau besch\xe4ftigt, weil andere R\xe4ume notwendig werden und herausf\xfchren sollen aus Enge und Abkapselung, aus festgefahrenen Strukturen und verschlossenen T\xfcren, aus Abgrenzung und Verurteilung von Gruppen, Geschlechtern und Andersdenkenden.\n\nDer Synodale Weg in Deutschland und bald auch in der gesamten Kirche zeigt dieses "Im Umbau sein" sehr deutlich. Das Ringen um den Inhalt und das Ringen um das, wie der Umbau gehen soll, das bleibt spannend und aufregend und \xe4rgerlich und erfreulich. Und der bleibt hoffentlich ein Raum der Begegnung f\xfcr alle, die im Namen Jesu unterwegs sind und in seinem Auftrag Kirche bauen.