Heilig sein oder ein heiligm\xe4\xdfiges Leben f\xfchren \u2013 Das klingt oft alles so weit weg und so unwirklich wie ein unerreichbares Ideal. So als ob Menschen, die wir als heilig bezeichnen, nie irgendwann auch nur irgendeinen Fehler in ihrem Leben gemacht haben d\xfcrfen. Und weil niemand von uns fehlerlos ist, wirken Heilige mit den Geschichten, die sich oftmals um sie herum ranken, meist wie Gestalten in weiter Ferne.\n\nDoch wer sich mal mit der Lebensbeschreibung einzelner Heiliger besch\xe4ftigt, wird feststellen, dass da oftmals nicht alles Gold ist, was gl\xe4nzt. Allein schon im Kreis der zw\xf6lf Apostel gab es Maulhelden, die Jesus alles M\xf6gliche versprochen, dann aber v\xf6llig versagt haben wie zum Beispiel Petrus, der Jesus gleich dreimal verleugnet hat.\n\nMancher Heiliger hatte zuvor ein z\xfcgelloses Leben gef\xfchrt, sich auf Kosten anderer bereichert wie der Z\xf6llner Matth\xe4us. Und schauen wir in die sp\xe4tere Geschichte, dann entdecken wir Heilige, die ein merkw\xfcrdiges Frauenbild hatten, die zum Kreuzzug aufgerufen oder die in manchen anderen Fragen Dinge vertreten haben, \xfcber die wir heute mit dem Kopf sch\xfctteln.\n\nAber alle diese Fehler und Schw\xe4chen zeigen uns doch, dass Heilige damals wie heute Menschen wie Du und ich waren und immer noch sind. Und das wiederum r\xfcckt sie wieder nah an uns heran. Sie zeigen uns n\xe4mlich, dass auch wir zur Heiligkeit berufen sind, wie man so sch\xf6n sagt.\n\nPaulus schreibt das an seine Gemeinde in Ephesus: \u201eGott erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid, welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt.\u201c Es ist also kein F\xfchrerschein den wir brauchen, um zu beweisen, wie gut wir als Christen funktionieren. Es ist kein Stempel der beweist, welche Stationen wir erfolgreich durchlaufen haben. Es ist kein kirchliches F\xfchrungszeugnis das anzeigt, dass wir f\xfcr bestimmte Jobs etwas taugen.\n\nHeiligkeit entsteht nicht aus uns selbst heraus. Sie ist ein Geschenk Gottes, das wir nur anzunehmen brauchen. Und da doch fast alle gerne Geschenke bekommen, brauchen wir sie nur anzunehmen. Heute ist eine gute Gelegenheit dazu.