An Pfingsten haben wir das Herabkommen des Heiligen Geistes gefeiert. Wie ein heftiger Sturm f\xe4hrt er nieder, hei\xdft es in der Apostelgeschichte. Und das singen wir so auch oft so: "Der Geist des Herrn durchweht die Welt gewaltig und unb\xe4ndig", hei\xdft es zum Beispiel in einem bekannten Pfingstlied. Wenn man schon einmal geh\xf6rt hat, wie der Wind bei Sturm um die H\xe4user pfeift, dann kann man sich das richtig vorstellen.\n\nDiesen brausenden Sturm, den gibt es in der Bibel aber noch an einer anderen Stelle. N\xe4mlich im Alten Testament. Der Prophet Elias, so wird im Buch der K\xf6nig erz\xe4hlt, \xfcbernachtet am Gottesberg Horeb in einer H\xf6hle. Er hat die Nase voll. Denn er ist f\xfcr Gott eingetreten und jetzt wird er verfolgt. Und da zieht Gott vor\xfcber. Ein heftiger Sturm geht ihm voraus. Aber Gott ist nicht im Sturm. Und auch nicht im Erdbeben, das nach dem Sturm kommt. Und auch nicht im Feuer, das danach kommt. Sondern in einem sanften, leisen S\xe4useln. Darin erkennt Elias ihn schlie\xdflich.\n\nJa was denn jetzt? Kommt Gott im lauten Orkan? Oder kommt er im leisen S\xe4useln? Kommt er mit gro\xdfem Tamtam angebraust wie an Pfingsten, mit Sturm und Feuerzungen? Oder kommt er kaum wahrnehmbar, so, dass wir uns schon sehr konzentrieren m\xfcssen, um ihn nicht zu verpassen?\n\nVielleicht ahnen Sie es schon: Ich glaube, es ist beides. Manchmal gibt es so freudige Momente im Leben, da braust der Geist Gottes uns f\xf6rmlich durch die Ohren. Und manchmal, da w\xfcrden wir uns wie Elias in seiner H\xf6hle am liebsten verkriechen und finden Gott in all den St\xfcrmen unseres Lebens kaum wieder. Aber auch dann ist er da.\n\nDenn Pfingsten hei\xdft nicht, dass mit der Ankunft des Heiligen Geistes schon alles gut werden wird und wir keinerlei Probleme mehr haben. Sondern Pfingsten hei\xdft: Gottes Geist durchweht jeden Winkel unseres Lebens. Die guten und die schlechten. Und das ist dann vielleicht wirklich ein Grund, in den Pfingstjubel einzustimmen und aus vollem Halse zu singen: "Seht, aus der Nacht Verhei\xdfung bl\xfcht; die Hoffnung hebt sich wie ein Lied und jubelt: Halleluja."