BROADCASTS.com

Vor einigen Tagen, bei einem wundersch\xf6nen gemeinsamen Abend mit Chorkolleginnen, kamen wir untereinander auf unsere Lebensgeschichten zu sprechen und damit auch auf die vielen Trennungsgeschichten.\n\nBerichte von Trennungen der Eltern mit gutem und nicht so gutem Ausgang, von Schmerz und Wut und Zorn, aber auch dem Gef\xfchl, dass es gut so war. Geschichten \xfcber eigene Scheidungen und Trennungen und den Leiden der Kinder, der verlassenen Elternteile, der Gesamtfamilie. Der Not, dass ja die Scheidung einer kirchlich geschlossenen Ehe zwar geht, aber nicht gut ist und Folgen hat, wenn man wieder heiraten m\xf6chte. Und so weiter.\n\nIch hatte lange zugeh\xf6rt und aus eigenem Familienerleben genug Episoden im Hinterkopf und Fragen und Zweifel. Und dann die Frage an mich: "Wie siehst Du das eigentlich?"\n\nZun\xe4chst habe ich ein wenig ausgeholt und erz\xe4hlt, dass die christliche Eheschlie\xdfung, die wir heute kennen, erst zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert so entstanden ist, die Festlegung der Eheschlie\xdfung als eins der sieben Sakrament, dass Wissen, das noch bis in den Anfang des 20. Jahrhunderts "bis das der Tod euch scheidet" im Durchschnitt 12 Jahre bedeutete und Silberhochzeiten die absolute Ausnahme waren. Und dass die Regulierung der Ehe immer auch zum Schutz der Frauen wichtig wurde, die sonst oft keinen Schutz, keinen Verdienst, keine eigene Zukunft haben konnten.\n\nIch kenne viele Eheleute, die sich ihr gesamtes langes Leben lang gemeinsam durch H\xf6hen und Tiefen gek\xe4mpft haben und immer zusammengeblieben sind.\n\nAber ich kenne auch zu viele, bei denen das immer nur schrecklich und schwierig war und in Verbitterung geendet hat. Und dann habe ich meine heutige \xdcberzeugung erkl\xe4rt: "Ich wei\xdf und ich glaube, dass Gott der Gott der Liebe ist. Und ich glaube nicht dass Gott wollen kann, dass Menschen in einer zerr\xfctteten Ehe zusammen bleiben und die gesamte Familie ungl\xfccklich wird. Gott will, dass alle seine Gesch\xf6pfe gl\xfccklich werden. Und das hat auch manchmal die Konsequenz, dass Eheleute sich trennen m\xfcssen, um leben zu k\xf6nnen,"\n\nDanach kommt das Gespr\xe4ch so richtig in Fahrt und ich habe sehr gesp\xfcrt, wie erleichtert viele waren, dass ich diese \xc4u\xdferung gemacht hatte, dass Gott die Liebe ist und er will, dass wir in seiner Liebe und in der Liebe untereinander gl\xfccklich werden.