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Heute ist Weiberfastnacht, so hei\xdft zumindest der Donnerstag vor dem Rosenmontag im Rheinland. Der Stra\xdfenkarneval beginnt mit diesem Tag und das wunderbar bunte Treiben in den St\xe4dten mit Musik und Tanz und Schunkelei. Bei uns im th\xfcringischen Eichsfeld hei\xdft er der Dicke-Fette-Donnerstag und hat auch ziemlich witzige Traditionen. In diesem fr\xfcheren Armenhaus Deutschlands, wo viele Leute in sehr prek\xe4ren Verh\xe4ltnissen gelebt haben, galt es an diesem Tag sieben Sorten Fleisch oder Wurst zu essen, damit man die lange Fastenzeit aushalten konnte.\n\nIn unserem Dorf war an diesem Tag der Faschingsball und es gab die sehr witzige Geschichte, dass die M\xe4nner gewogen wurden. Der schwerste Mann musste dann eine Saalrunde ausgeben. Mein Vater hat viele Jahre diesen Wettbewerb gewonnen und hat immer mit viel Vergn\xfcgen auf seine Schwergewichtigkeit hingewiesen und konnte unendlich viele Witze machen \xfcber Dicke. Und er konnte immer sehr vergn\xfcgt darlegen, dass er ja nicht genug Geld habe f\xfcr eine Saalrunde und so haben seine Freunde ihm sehr schnell aus der Patsche geholfen. Mit Vergn\xfcgen, Jahr f\xfcr Jahr.\n\nDas ist es ja auch, was den Fasching, den Karneval ausmacht: \xfcber sich selbst und seine Macken und Makel und Fehler lachen und sich k\xf6stlich am\xfcsieren k\xf6nnen, und zwar nicht auf Kosten anderer, sondern auf eigene Kosten. Genie\xdfen Sie also diese n\xe4rrischen Tage, feiern und singen und tanzen Sie und lachen Sie auch \xfcber sich selbst: \xfcber unseren so typischen deutschen Ernst, \xfcber alle die Probleme, die Sie sonst so w\xe4lzen und l\xf6sen m\xfcssen und \xfcber all den Kleinkram, der unseren Alltag sonst so l\xe4stig machen kann. "Gott will, dass der Mensch seinen Spa\xdf hat", behauptet die gro\xdfe Teresa von Avila und in diesem Fall finde ich es, genau wie sie, wunderbar Gottes Willen zu tun.