Gott ist anders!

Published: Feb. 2, 2023, 9:54 a.m.

Maria und Josef tun ihre religi\xf6se Pflicht. Sie bringen ihren Erstgeborenen in den Tempel, um ihn Gott zu weihen und geben die vorgeschriebene Opfergabe ab. Aber dann passiert, dass der sehr alte Simeon dieses eine Kind, unter den vielen Neugeborenen, die im Tempel Gott geweiht werden, dieses eine Kind als das erkennt, das bedeutsam f\xfcr sein Volk und sein eigenes Leben werden soll.\n\nDer alte Simeon wartet im Tempel auf die Erf\xfcllung einer Offenbarung. Ihm war gesagt worden, dass er nicht eher sterben werde, bis er den Messias, den Retter aller Menschen, gesehen hat. Als Maria ihm schlie\xdflich das Jesuskind in die Arme legt, stimmt Simeon ein Loblied an: "Nun l\xe4sst du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen V\xf6lkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit f\xfcr dein Volk Israel."\xa0Und auch Hannah, eine sehr alte Prophetin, die im Tempel lebt, erkennt dieses Kind und spricht dar\xfcber zu allen, die im Tempel sind.\n\nSimeon und Hannah haben ihr ganzes Leben darauf gewartet und gehofft, dass sie es sein werden, die diesen Messias noch erleben werden, der seit hunderten von Jahren verhei\xdfen und vom Volk erwartet wird. Und ihre Hoffnung wird erf\xfcllt. Sie konnten aber nicht ahnen, dass es ein S\xe4ugling sein w\xfcrde, den sie begr\xfc\xdfen und sehen w\xfcrden. Viele haben einen F\xfcrsten, einen K\xf6nig, einen Revolution\xe4r, einen K\xe4mpfer, einen Machthaber erwartet, der das Volk von innerer und \xe4u\xdferer Fremdherrschaft erl\xf6st und befreit. Aber es ist ein Kind. Und sie erkennen ihn, weil sie sich auf Gott und nicht auf ihre eigenen Vorstellungen verlassen. Ihnen ist in diesem Kind sozusagen ein Licht aufgegangen. Sie haben eher als alle Schriftgelehrten und Studierten, eher als alle Religionsfunktion\xe4re und Priester erkannt, dass Gott anders ist, als alle erwarten und denken und haben auf dieses Kind ihr Vertrauen gesetzt.\n\nBeten wir heute f\xfcr uns alle in unserer Kirche, genau um das: dass uns ein Licht aufgeht und wir ein bisschen mehr erkennen, wie dieser Gott liebt und lebt und wie deshalb Christsein heute gehen kann.