Glaubenskraft kann ganze Lander bewegen!

Published: Nov. 11, 2022, 5:31 a.m.

Es ist leicht und fr\xf6hlich und freundlich und stimmungsvoll, einen sch\xf6nen Martinsabend zu erleben: in die Kirche gehen zur Er\xf6ffnung des Martinszuges, dann mit Laternen und Gesang und Feuerwehrmusikzug durchs St\xe4dtchen flanieren, am Marktplatz angekommen das Martinsspiel schauen und von der Geschichte beeindruckt sein, Gl\xfchwein oder Kinderpunsch trinken und einen Stutenkerl, einen Weckmann, einen Klosmann geschenkt bekommen und erfreut und beschwingt nach Hause gehen.\n\nKomplizierter wird es, wenn man sich au\xdfer der ber\xfchmten Mantelteilungsszene an andere Aspekte im Leben des Heiligen Martin n\xe4hert. Mit zehn Jahren wurde er Taufbewerber in Pavia. Als Sohn eines r\xf6mischen Offiziers musste er in den Milit\xe4rdienst und mit 15 Jahren geh\xf6rte er zur Leibgarde des Kaisers. Erst mit 34 Jahren wurde er dann tats\xe4chlich getauft. Vor einer gro\xdfen Schlacht gegen die Alemannen vor Worms erkl\xe4rte er offen, nicht in den Kampf zu ziehen da er jetzt kein Soldat des Kaisers, sondern ein Soldat Christi geworden sei. Nat\xfcrlich wurde ihm vorgeworfen, dass er lediglich aus Feigheit und nicht aus Glauben nicht k\xe4mpfen w\xfcrde. Das hat er nicht auf sich sitzen lassen, sondern angeboten, dem Feind unbewaffnet zu Fu\xdf entgegen zu treten. Am n\xe4chsten Tag ergaben sich die Germanen, so dass er das nicht mehr tun musste.\n\nNach 25 Jahren Dienstzeit wurde er aus dem Heer entlassen. Als M\xf6nch zur\xfcckgezogen und asketisch lebend, hat er so viel Gutes getan, dass er schon sehr schnell sehr verehrt wird. Als Nothelfer und Wohlt\xe4ter wird er von den Leuten in Tours zum Bischof gew\xe4hlt, lebt in einer einfachen Holzh\xfctte am Rand der Stadt und m\xfcht sich, durch die Gr\xfcndung von Kirchen und Kl\xf6stern die Christianisierung des Landes zu festigen.\n\nVon Sulpicius Severus stammt die Aussage "Vor Martin gab es nur ganz wenige, eigentlich niemand, der in dieser Gegend den christlichen Glauben angenommen hatte. Durch seine Tugenden und sein Glaubensbeispiel ist der Glaube in einem solchen Ma\xdf gewachsen, dass es heute keinen Ort gibt, der nicht voll ist von Kirchen und Kl\xf6stern."\n\nDie Glaubenskraft eines einzelnen Menschen kann so gro\xdf sein, dass sie ganze L\xe4nder und Generationen begeistert und zum Glauben bewegt.