In den Kl\xf6stern und anderen Schwesterngemeinschaften musste man immer viel Phantasie haben, bei der Wahl des Vornamens. Da sich die Schwestern untereinander und auch in der \xd6ffentlichkeit mit ihren Vornamen ansprechen, darf es jeden Namen nur einmal geben, sonst gibt es Durcheinander. So gibt es zum Beispiel die heutigen Namenstagsschwestern: Sr. Gertrud, Sr. Gertrude, Sr. Gertrudis und Sr. Gertraud.\n\nIhre Namenspatronin ist die Frau, an die wir heute besonders denken: die Heilige Gertrud von Helfta.\xa0 Ein wunderbares Wort von ihr gef\xe4llt mir besonders gut. Sie sagt: "Gott ist h\xf6her und tiefer als alle Erkenntnis; nur die Liebe erreicht ihn."\n\nDas Kloster Helfta wurde 1229 gegr\xfcndet und bestand gut 300 Jahre. Darin gab es eine hohe Bl\xfctezeit, weil die \xc4btissin Gertrud von Hakeborn ihren Schwestern ein hohes Ma\xdf an Bildung und Ausbildung zukommen lie\xdf. Sie hat gro\xdfen Wert daraufgelegt, dass Theologie, Naturwissenschaften und Musik gelehrt wurden. Ihr war sehr klar, dass ohne Vernunft auch der Glaube verloren gehen w\xfcrde und so brachte ihre Klosterschule viele sehr wissenschaftlich und geistlich hochgebildete Frauen hervor, die in ihrer Zeit die Seelsorge im Umfeld und die Bildung und Erziehung gepr\xe4gt haben.\n\n450 Jahre nach der Aufl\xf6sung des Klosters, wurde es 1999 wieder besiedelt und 8 Zisterzienserinnen leben, beten, schweigen und arbeiten dort und geben Zeugnis f\xfcr die Gr\xf6\xdfe Gottes.\n\nMich beeindruckt immer wieder, dass einzelne Menschen durch ihr Leben, ihren Glauben ihre Art der Gottesbeziehung, \xfcber Jahrhunderte bekannt waren und es immer neu Nachfolgerinnen und Nachfolger gibt, die sich trauen, wieder neu anzufangen.\n\nWenn wir im Moment so viele Probleme in unserer Kirche haben tut es schon mal gut, auf die gro\xdfen Frauen zu schauen, die in ihrer Zeit Vernunft und Glauben verbunden und sehr selbst\xe4ndig ihre gro\xdfen Kl\xf6ster geleitet und ganze Glaubensepochen mit ihren Schriften gepr\xe4gt haben.