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Ich habe mir doch tats\xe4chlich einen neuen Koffer gekauft. Nach Jahrzehnten der Nutzung hatte es mein lieber kleiner Koffer einfach nicht mehr geschafft. Ein Fu\xdf war abgebrochen, ein Rad wackelte bedrohlich bei jeder Kante und \xfcberall waren Risse im Stoff und an den Rei\xdfverschl\xfcssen. Also nun ein neuer Wegbegleiter f\xfcr die Reise: mit harten Schalen statt aus Stoff, ein bisschen gr\xf6\xdfer als der bisherige Kleine und mit vier R\xe4dern, die bequem in jede Richtung geschoben werden k\xf6nnen. Und ein sch\xf6nes rotes Kofferband, damit ich meinen Neuen auf dem Gep\xe4ckband auch wiederfinde.\n\nUnd echt, ich kann nichts daf\xfcr: immer wenn der Sommer beginnt und es in die Ferien geht, f\xe4llt mir ein Kinderlied aus einem alten DDR-DEFA-Film der sechziger Jahre ein. Da hei\xdft es: \u201eEs wollen zwei auf Reisen gehen und sich die weite Welt besehn. Der Koffer macht den Rachen breit, komm mit, es ist soweit. Wohin soll denn die Reise gehn? Wohin, sag, wohin, ja, wohin? Wo wir den bunten Sommer sehn, dahin, ja, dahin.\u201c\n\nDieses kleine Lied beschreibt f\xfcr mich eine wundervolle Sehnsucht nach Neuem, nach Weite und Entdeckerlust, nach Bergen und Meer und nach allem was den Duft des Sommers hat: trockener Sand, frisch geschnittenes Gras, schon trockenes Heu, Duftwolken von Blumenmeeren und frische Beeren und Fr\xfcchte, die einem in den Mund zu wachsen scheinen. Freunde zum Zusammensein, Abende am Lagerfeuer, Zeit daf\xfcr, dicke B\xfccher ohne Unterbrechung zu lesen, malerisch h\xfcbsche St\xe4dtchen anzuschauen und in den Bergen zu wandern. In einem See zu schwimmen und dem Grillenzirpen zu lauschen.\n\nFerien und Sommerpause sind in der Mitte des Jahres und ein sehr sch\xf6nes Lied im Gotteslob schaut auch diese Seite unseres Lebens an. Da hei\xdft es: \u201eDas Jahr steht auf der H\xf6he, die gro\xdfe Waage ruht. Nun schenk uns deine N\xe4he und mach die Mitte gut. Herr, zwischen Bl\xfchen und Reifen und Ende und Beginn, lass uns dein Wort ergreifen und wachsen auf dich hin. Kaum ist der Tag am l\xe4ngsten, w\xe4chst wiederum die Nacht. Begegne unsren \xc4ngsten mit deiner Liebe Macht. Das Dunkle und das Helle, der Schmerz, das Gl\xfccklichsein nimmt alles seine Stelle in deiner F\xfchrung ein.\u201c\n\nGenie\xdfen wir den Sommer und wer kann und hat die Ferien und den Urlaub, und vertrauen wir der F\xfchrung des liebenden Gottes, der alle unsere Wege begleitet. Bleiben Sie beh\xfctet.