Ein Fest fur Herz, Leib und Seele

Published: July 5, 2024, 4:04 a.m.

Am Mittwoch, dem Fest des heiligen Apostels Thomas, haben wir etwas Ungew\xf6hnliches erlebt. Wir wussten, dass der Apostel Thomas der Begr\xfcnder und Patron der indischen Christen ist. Aber seine Bedeutung ist uns an dem Tag erst aufgefallen. Ein Konvent von f\xfcnf Schwestern einer indischen Gemeinschaft konnte endlich ihr neues Domizil in einem renovierten Pfarrhaus im Nachbarst\xe4dtchen beziehen. Also haben sie mit vielen G\xe4sten und vielen ihrer Schwestern aus ganz Deutschland einen wundersch\xf6nen Gottesdienst in der Pfarrkirche gefeiert. Ein Weihbischof und deutsche und indische Priester haben ihn zelebriert und alle indischen Teilnehmer*innen haben mehrere Lieder in ihrer Sprache Malayalam gesungen. Schon das Liedblatt, dass die indischen Mitfeiernden hatten, sah aus wie ein Kunstwerk und die Melodien sind so wunderbar und herrlich anders, dass es mir immer eine Freude ist, mich in die Melodien einzuschwingen.Die Begr\xfc\xdfung durch eine indische Schwester in gutem Deutsch hatte feine deutsche Sprachbilder. Sie hat von Menschen gesprochen, die wie ein Fels in der Brandung f\xfcr sie waren, von Helfern, die wie deutsche Eichen fest hinter ihnen stehen, von Menschen aus der Gemeinde, die wie flei\xdfige Bienen unentwegt gearbeitet haben und von anderen, die als Engel zu ihnen geschickt worden sind. Es war eine Freude ihr zuzuh\xf6ren und ich habe wieder gemerkt, dass wir n\xfcchternen Deutschen es ein bisschen verlernt haben, in solch sch\xf6nen Bildern zu reden. In einer kleinen Prozession ist dann das Allerheiligste in ihr Haus in die Kapelle geleitet worden und dann wurde alles mit Weihrauch und Weihwasser gesegnet. Und dann nat\xfcrlich kein Fest ohne Festessen, das im Pfarrheim im Nachbardorf bereitet war und herzliche und fr\xf6hliche Atmosph\xe4re mit viel Lachen und Plaudern und Loben und Danken.F\xfcr mich und meine Mitschwester, die wir in den letzten Jahren in unserer Gemeinschaft viel \xf6fter die Schlie\xdfung von Konventen erlebt haben, war es ein Fest f\xfcr Herz, Leib und Seele und eine sch\xf6ne Gewissheit, sie in unserer N\xe4he zu haben. Die nicht mehr so selbstverst\xe4ndlich ge\xe4u\xdferte F\xfcrbitte um Ordensberufungen in unsere Kirche konnte ich wieder aus ganzem Herzen mitbeten.