Am Aschermittwoch, also heute, beginnt die 40-t\xe4gige Fastenzeit vor Ostern. Seit Ende des 11. Jahrhunderts gibt es die Tradition, sich an diesem Tag in Gottesdiensten ein Aschenkreuz auf die Stirn zeichnen oder Asche aufs Haupt streuen zu lassen. Die aus gesegneten Palmzweigen vom Vorjahr gewonnene Asche gilt als Symbol der Trauer und Bu\xdfe.\n\nDas Aschenkreuz steht f\xfcr den Beginn der Bu\xdfzeit und zugleich f\xfcr die Hoffnung der Christen auf Auferstehung. Im vergangenen Pandemiejahr wurde kein Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet, sondern Asche auf den Kopf gestreut. Das ist die viel fr\xfchere und urspr\xfcnglichere Form dieses Startsignals in die Fastenzeit.\nManche kennen vielleicht noch die Formulierung: \u201eOh, Asche auf mein Haupt,\u201c oder \u201ein Sack und Asche gehen\u201c wenn man einen Fehler zugibt und sich entschuldigen m\xf6chte.\n\nIch habe mal nachgesehen, warum die Asche so das normale Mittel f\xfcr den Beginn der Fastenzeit ist: Asche ist seit Jahrhunderten ein vielf\xe4ltig verwendetes Putz- und Scheuermittel. Man kann damit Silber reinigen, Z\xe4hne putzen, Fu\xdfb\xf6den wischen, W\xe4sche waschen, Geschirrsp\xfclen. Aber man kann Asche auch als D\xfcnger und Sch\xe4dlingsbek\xe4mpfer und Unkrautvernichter einsetzen.\nUnd so ein bisschen in unser religi\xf6ses Leben \xfcbersetzt ist das auch notwendig: Wir m\xfcssen schon manches in unserem Leben mal ein bisschen abstauben und reinigen und putzen, damit wieder deutlich wird, wozu wir als Christen so da sind: Wir sollen und wollen Jesus Christus nachfolgen und versuchen, nach seinem Evangelium zu leben. Und da ist die Asche als D\xfcnger auch nicht so verkehrt, damit Neues und Gutes wachsen kann und der Auftrag: \u201eKehr um und glaub an das Evangelium\u201c durch uns und unser Tun und Handeln und Beten Hand und Fu\xdf bekommt und das Reich Gottes unter uns Wachsen und Gedeihen kann. Und die Asche als Unkrautvernichter kann mir schon ein Sinnbild daf\xfcr sein, dass mancher Wildwuchs im Reden und Tun doch mal beseitigt werden k\xf6nnte. Wir k\xf6nnen es ja versuchen. Sieben Wochen gute Zeit ist daf\xfcr eingeplant.