Es schneit und schneit und schneit und schneit.\n\nZumindest bei uns hier im Sauerland. Und diese dicke Schneedecke deckt alles zu: die matschigen Stra\xdfen, die schmutzigen Wege, die Schutthalden in der Nachbarschaft.\n\nAlles ist irgendwie ged\xe4mpft und sehr viel leiser. Es sind weniger Leute unterwegs, weil es einfach zu stark schneit und die M\xfcllabfuhr kommt auch nicht durch, weil erst der Schneer\xe4umdienst kommen muss.\n\nEs ist sehr viel heller mit der strahlend wei\xdfen Pracht, denn dieser wunderbar wei\xdfe Schnee deckt alles Dreckige und Graue und Matschige zu.\n\n\nIm ersten Petrusbrief steht ein Wort, dass mir zu diesem Schneegest\xf6ber immer einf\xe4llt: "Das Wichtigste aber ist, dass ihr einander liebt, denn die Liebe deckt viele S\xfcnden zu!"\n\nDamit ist nicht gemeint, die Dinge unter den Teppich zu kehren, die man nicht sehen will oder soll. Petrus spricht in diesem Brief \xfcber zwischenmenschliche Beziehungen in den jungen Gemeinden und dar\xfcber, dass wir als liebende Mitmenschen nicht jede vermeintliche S\xfcnde der anderen verurteilen oder weitererz\xe4hlen sollten. Sondern unsere Aufgabe es ist, geduldig tragen, was nicht zu \xe4ndern ist, trotz offensichtlicher Fehler und M\xe4ngel, anderen verzeihen und vergeben.\n\nEine andere Art und Weise, wie die Liebe eine Vielzahl von S\xfcnden bedeckt, ist die Entscheidung, sich nicht \xfcber alle Kleinigkeiten aufzuregen, sich zu \xe4rgern und pers\xf6nlich zu nehmen. Manche S\xfcnden gegen uns sind es nicht wert, dass man sie anprangert. Pers\xf6nliche Beleidigungen, abf\xe4llige oder ignorante Bemerkungen, schr\xe4ge Blicke und kleine \xc4rgernisse k\xf6nnen um der Liebe willen vergeben werden, wenn man sich entscheidet es zu tun.\n\nEin Ehepaar hat mir einmal erz\xe4hlt, dass sie ein ganze Fastenzeit lang sich darin ge\xfcbt haben, nicht immer auf ihre kleinen gegenseitigen Fehler und Schw\xe4chen hinzuweisen, sondern sie freundlich zu vergeben. Und wir haben niemals liebevoller, fr\xf6hlicher und herzlicher Ostern gefeiert.\nUnd das ist dann tats\xe4chlich kein Schnee von gestern, sondern wunderbar aktuell und f\xfcr heute geeignet.