Der rote Faden zwischen Gott und mir

Published: Oct. 17, 2022, 6:35 a.m.

Eine junge Gemeindeassistentin war bei mir zum Gespr\xe4ch und wir haben uns sehr angeregt unterhalten \xfcber Gott und die Welt, \xfcbers Studium und die praktische Ausbildung \xfcber Corona, die sie in ihrer ersten Stelle sehr ausgebremst hat und so weiter.\n\nSehr beeindruckt war ich von ihrer Schilderung, in ihrer Herkunftsfamilie, in ihrer Gemeinde, in Jugendgruppe und Freundeskreis sich immer sehr geborgen gef\xfchlt zu haben. Und nach kurzem Z\xf6gern sogar zu sagen "geborgen in Gott", weil Gott in allen Menschen lebt und durch sie wirkt. Bei der Frage nach den Gebetsgewohnheiten war sie relativ still und konnte den Sonntagsgottesdienst und manchmal auch einen Werktagsgottesdienst benennen. Wir haben uns dann dar\xfcber unterhalten, dass es doch f\xfcr das Leben und den Glauben eine gute Idee sei, jeden Tag eine Zeit der Stille, des Betens, der Schriftlesung zu reservieren um den roten Faden zwischen Gott und mir nicht zu verlieren.\n\n"Ja, in den Ausbildungswochen haben wir das immer gemacht und das war auch sch\xf6n."\xa0Das ist glaube ich in vielen Dingen genau die Kunst: zu lernen, dass ich die Dinge die ich gelernt und f\xfcr hilfreich gefunden habe, auch in meinen Berufsalltag hineinnehme und Gebets- und Gottesdienstzeiten genau wie andere Termine in meinen Kalender einf\xfcge.\n\nDen roten Faden, die Verbindung zwischen Gott und mir nicht zu verlieren oder abrei\xdfen zu lassen, daran muss ich arbeiten und das jeden Tag und jede Woche und immer wieder neu.\n\nEine unserer sehr betagten Schwestern im Altenheim hat mir dieser Tage noch gesagt: "man muss dran bleiben am Gebet und am Gespr\xe4ch mit Gott, selbst wenn man schon sehr alt ist, damit der rote Faden nicht rei\xdft" Und wenn das eine Schwester sagt, die schon 98 Jahre alt ist und schon 65 Jahre im Kloster, dann spricht das von einer sehr guten Erfahrung und einem klugen Tipp.