Es klingelt bei uns an der Haust\xfcr, aber an der inneren Klingel, sodass die Kamera nicht angeht und ich nicht wei\xdf, wer schon im Flur steht und einen Wunsch hat. Manchmal bin ich dann ein bisschen befangen wegen dieser Ungewissheit und weil wir schon auch nicht so tolle Erfahrungen mit Besuchern gemacht haben. Also, habe ich tief Luft geholt, ein Sto\xdfgebet zum Himmel geschickt und bin zur T\xfcr gegangen.\n\nDort stand eine Frau, die sehr froh ist, dass jemand von uns da ist. Ihr Anliegen ist einfach und sehr sch\xf6n. Sie hatten einen kleinen Silberanh\xe4nger in Form eines Engels gekauft um ihn zu einer Bekannten in Amerika zu schicken und wollte gern, dass ich ihn segne. Erst wollte ich sagen, dass sie das doch auch selber tun k\xf6nne, aber ich habe erst mal nichts gesagt, wir sind in die Kapelle gegangen und mir sind sofort Bibelstellen und Gebete eingefallen.\n\nNach dem Gebet und dem Segen haben wir noch ein wenig geplaudert. Und ich habe dann so ganz nebenbei bemerkt, dass sie doch diesen kleinen Engel auch selbst segnen k\xf6nnte. Ja, das wei\xdf ich, war ihre Entgegnung mit einem Schmunzeln, aber ich wusste, dass ich anschlie\xdfend mit Ihnen ein bisschen plaudern kann, und darauf hatte ich Lust. Wir haben beide gelacht und uns weiter sehr angeregt \xfcber Gott und die Welt unterhalten.\n\nDer kleine Engel war der T\xfcr\xf6ffner zu unserer Begegnung und zu herzlich offenem Austausch. Das war es eigentlich, was diese Besucherin wollte. Gastfreundschaft \xfcben geh\xf6rte zu den typischen Merkmalen der ersten Christen und es ist wunderbar, wenn wir das nicht verlernen \u2013 nur kurz an der Haust\xfcr zu einer kleinen Plauderei oder zur Aufnahme von G\xe4sten in unseren H\xe4usern bis zur Gastfreundlichkeit gegen\xfcber Menschen, die unsere Hilfe brauchen und Unterkunft und neue Heimat suchen.\n\nIm Hebr\xe4erbrief hei\xdft es: "\xdcbt Gastfreundschaft, auf diese Weise haben einige von Euch schon Engel beherbergt" In meinem Fall eine sehr sch\xf6ne doppelte Bedeutung.