Auf nach Assisi!

Published: Oct. 17, 2023, 5:07 a.m.

Und jetzt gleich sitzen wir im Bus.\n\n25 Frauen auf dem gemeinsamen Weg nach Assisi. Wir haben drei Jahre Versp\xe4tung, Sie wissen schon, wir hatten da eine Pandemie, die eine solche Reise f\xfcr Jahre unm\xf6glich gemacht hat. Aber wir haben es f\xfcr dieses Jahr probiert. Zuerst ein Infoabend mit viel mehr Anmeldungen, als wir mitnehmen wollten und dann, ein paar Wochen vorher einen wunderbaren Abend mit italienischem Mit- bring-Buffett.\n\nUnd jetzt ist es soweit. Die Koffer sind gepackt und jeweils ein Rucksack f\xfcr den Tag und die \xdcbernachtung unterwegs. Und Liederb\xfccher und Gebetshefte, Reisef\xfchrer f\xfcr eine der sch\xf6nsten St\xe4dte, die ich kenne. Und im Herzen ganz viele Geschichten und Gebete von Franziskus und Klara und unb\xe4ndige Lust, das alles den Frauen zu vermitteln, die schon in den Vortreffen Vorfreude hatten. Wir alle sind gespannt. Ich bin immer wieder \xfcberrascht und begeistert, dass zwei Heilige, die schon vor mehr als 800 Jahren gelebt haben, weiterhin eine solche Anziehungskraft auf die Menschen in aller Welt aus\xfcbt. Zwei Heilige, die unterschiedlicher nicht sein konnten: er als reicher Sohn eines erfolgreichen europareisenden Tuchh\xe4ndlers, der alles daransetzt, seinen Sohn reich und ber\xfchmt zu machen. Und sie, von Adel aber informiert \xfcber alles, was die Helikoptereltern damals von ihren T\xf6chtern lieber fernhalten wollten: Not, Krankheit, Krieg und Tod in der Umgebung.\n\nUnd Franz legt Reichtum und den ber\xfchmten Namen wie alte Kleider ab und schnappt sich ein graues Bettelgewand mit Strick, und Klara fl\xfcchtet den Reichtum und den beh\xfcteten Wohnturm durch die T\xfcr des Todes, l\xe4sst sich die Haare abschneiden und findet eine neue Version weiblichen, selbstbestimmten Lebens in dieser Kirche und der sich aufl\xf6senden mittelalterlichen Gesellschaft.\n\nBeide Geschichten sind \xfcberaus spannend und nicht ein bisschen fromm und glatt. Eher hart und abenteuerlich mit Hunger und Krankheit, mit Missverstehen und kirchlicher Verfolgung, mit eigenen Verwandten, die sie erst zur\xfcckholen wollen und dann selbst ins Kloster gehen. Diese beiden Menschen, auf deren Spuren wir uns ab heute begeben, zeigen immer wieder, dass Gott immer Ideen hat, wie er seine Menschen verlocken kann, sein Evangelium zu leben und seine frohe Gottesbotschaft zu verk\xfcnden. Damals wie heute.