"Uber unsere Kopfe hinweg? Zum Narrativ der deutschen Einheit"

Published: Sept. 23, 2024, 12:17 p.m.

Wie vollzog sich 1990 politisch die deutsche Einheit? \xdcber 30 Jahre lang dominierten hier in Politik und \xd6ffentlichkeit die Deutungen des westdeutschen \u201eMachens\u201c (Kohl) oder der \u201ewestdeutschen \xdcbernahme\u201c der DDR. Doch die DDR ging 1990 weder als Unrechtsstaat noch als Diktatur in die deutsche Einheit \xfcber. Ihre 1990 nach der Friedlichen Revolution frei und demokratisch gew\xe4hlte DDR-Regierung, ihre Minister und Staatssekret\xe4re verhandelten mit der Bundesregierung die deutsche Einheit, bilateral wie international (Zwei-Plus-Vier-Vertrag). Dabei vertraten sie zentrale Anliegen der damaligen DDR-B\xfcrger. Dieser Prozess war komplex, ist bis heute nicht erforscht und im \xf6ffentlichen Bewusstsein nicht pr\xe4sent. Was wurde erreicht? Wo setzten sich westliche Interessen durch? Fest steht, dass die deutsche Einheit am 3. Oktober 1990 das Ergebnis dieser Verhandlungen zweier demokratisch legitimierter deutscher Staaten war.

\nDie Veranstaltung diskutiert und vertieft, wie es dazu kam, warum das Narrativ einer \u201everhandelten Einheit\u201c nach wie vor keinen Platz in der \xf6ffentlichen Gedenkkultur, in Gedenkveranstaltungen und Schulb\xfcchern findet. Dar\xfcber hinaus wird der Bogen gespannt zur gegenw\xe4rtigen Rolle Ostdeutschlands in der deutschen Gesellschaft und Demokratie.