Die schlechte Unterst\xfctzung von Wayland unter Nvidia-Treibern hat zurecht einen Meme-Status erreicht. Aber gerade in den letzten Jahren hat sich einiges getan, um diesen Status zu verbessern, sowohl seitens Nvidias als auch in der Wayland-Community. Und dank gro\xdfer Fortschritte im Nouveau-Projekt sind Anwender:innen nicht mehr alleine auf Nvidia angewiesen, auch ein vollkommen offener Grafikstack scheint wieder in greifbarer N\xe4he. Daher stelle ich mir 2024 wieder die Frage: L\xe4sst sich Wayland endlich problemlos mit Nvidia-GPUs nutzen?\n\nSeit 2021 gab es einige Meilensteine, die die Unterst\xfctzung von Wayland auf Nvidia-GPUs St\xfcck f\xfcr St\xfcck verbessert haben. Dies geht von der teilweisen \xd6ffnung der offiziellen Nvidia-Treiber \xfcber eine Ann\xe4herung Nvidias an die W\xfcnsche der Wayland-Community bis zu den k\xfcrzlichen Fortschritten des Nouveau-Projekts, aktuelle Nvidia-GPUs nicht nur zu unterst\xfctzen, sondern auch offene Treiber f\xfcr Vulkan und OpenGL zu liefern, die vollkommen standardkonform sind.\nEs scheint also, als k\xf6nnte dies das Jahr des Nvidia-Linux-Desktops werden. In diesem Talk wollen wir uns anschauen, was mittlerweile alles m\xf6glich ist, sowohl in Bezug auf Gaming als auch die allt\xe4gliche Nutzung des Desktops.\nWelche Unterschiede gibt es dabei zwischen den verschiedenen Desktopumgebungen? Wie viel manuelle Konfiguration ist noch notwendig, um das beste Wayland-Erlebnis zu erreichen? Und lohnt sich der Umstieg auf Nouveau?\n\nEinige nennenswerte Fortschritte der letzten Jahre sind:\n\n- Juli 2021: Xwayland, die Kompatibilit\xe4tsschnittstelle, um X11-Anwendungen innerhalb einer Wayland-Umgebung auszuf\xfchren, erh\xe4lt Hardwarebeschleunigung f\xfcr Nvidia-GPUs. Da gerade Spiele (und Wine/Proton) vorrangig nur unter X11 laufen, wird Wayland zum ersten Mal f\xfcr Spieler:innen mit Nvidia-GPUs interessant.\n- Oktober 2021: Nvidia ver\xf6ffentlicht die erste Treiberversion mit Unterst\xfctzung f\xfcr Generic Buffer Management (GBM), einer offenen Schnittstelle zum allokieren von Render Target Buffers, die in allen Wayland Compositors zum Einsatz kommt. Zuvor hatte Nvidia versucht, die eigene L\xf6sung EGLStreams als "bessere" Alternative zu etablieren. \n- Mai 2022: Nvidia ver\xf6ffentlicht die "GPU Open-Source Kernel Modules", welche die "sensiblen" Teile des Nvidia-Kernel-Treibers in einen geschlossenen RISC-V-Prozessor auf Hardware-Seite (genannt GPU System Processor, kurz GSP) verschieben und es Nvidia erm\xf6glichen, nur die Kommunikationsschnittstelle f\xfcr diesen als Open Source zu ver\xf6ffentlichen. Die Userland-Teile des Treibers (CUDA, OpenGL, Vulkan, DLSS) bleiben weiterhin Closed Source.\n- August 2023: Der offene Vulkan-Treiber NVK des Nouveau-Projekts wird dem Linux-Grafikstack Mesa hinzugef\xfcgt. Dank des Vulkan-basierten OpenGL-Treibers Zink unterst\xfctzt Nouveau damit sowohl Vulkan als auch aktuelle OpenGL-Versionen.\n- Oktober 2023: Nvidia f\xfcgt Unterst\xfctzung f\xfcr Gamma Lookup Tables (Gamma LUT) hinzu.\n- November 2023: Der offene Linux-Kernel-Treiber Nouveau f\xfcgt Unterst\xfctzung f\xfcr den GSP hinzu, welcher es ihm zum ersten Mal in fast 10 Jahren erlaubt, die Taktrate auch auf neueren Nvidia GPUs zu ver\xe4ndern und damit einen performanten Einsatz m\xf6glich macht.\n- November 2023: NVK erreicht volle Konformit\xe4t f\xfcr Vulkan 1.0.\n- Februar 2024: NVK erreicht volle Konformit\xe4t f\xfcr Vulkan 1.3.\nabout this event: https://cfp.gulas.ch/gpn22/talk/FFJ8QT/