Rettet uns die KI? (37c3)

Published: Dec. 28, 2023, 6:15 p.m.

Sp\xe4testens seit Ende 2022 sind generative KI-Systeme wie ChatGPT und Midjourney in aller Munde, und sie werden dabei nicht selten auch als Game-Changer f\xfcr die digitale Barrierefreiheit postuliert. Doch wo stehen wir eigentlich gerade wirklich, was k\xf6nnen diese Systeme bereits jetzt f\xfcr uns tun, und was bringt uns die Zukunft? Es ist h\xf6chste Zeit f\xfcr einen unverf\xe4lschten \u201eReality Check\u201c und einen authentischen Blick in den Alltag von Menschen mit Behinderung.\n\nEs wird immer wieder behauptet, die Einf\xfchrung generativer KI-Systeme wie ChatGPT und Midjourney habe eine neue \xc4ra der M\xf6glichkeiten er\xf6ffnet, insbesondere im Bereich der digitalen Barrierefreiheit. Diese Technologien und Unternehmen versprechen, den Alltag von Menschen mit Behinderungen durch innovative L\xf6sungen zu erleichtern. Beispielsweise erm\xf6glichen neue, multi-modale Large Language Models die Generierung von Alternativtexten, die visuelle Inhalte f\xfcr sehbehinderte Nutzer\\*innen zug\xe4nglicher machen k\xf6nnten. Auch die Erstellung von Texten in Leichter Sprache kann durch diese Modelle vereinfacht werden, wodurch Informationen f\xfcr Menschen mit Lernbehinderungen oder Nicht-Muttersprachler\\*innen leichter verst\xe4ndlich werden k\xf6nnen.\n\nDoch die Integration von KI in unseren Alltag als behinderte Menschen bringt nicht nur Vorteile. Trotz der neuen F\xe4higkeiten von KI-Systemen kommen einige neue Herausforderungen hinzu. Dazu geh\xf6ren unter anderem reproduzierter Ableismus, neue f\xfcr uns unsichtbare Barrieren und der zunehmende gesellschaftliche Unwille, Barrierefreiheit und somit echte Inklusion zu schaffen, wenn Hilfsmittel immer besser werden. Unter Umst\xe4nden werden Menschen mit Behinderung in einem gesellschaftlichen Kontext noch unsichtbarer, als sie es sowieso sind.\n\nBei meiner Arbeit als Beraterin f\xfcr digitale Barrierefreiheit und als sehbehinderte Person spreche ich mittlerweile t\xe4glich \xfcber generative KI. Neben den vielen M\xf6glichkeiten, die mir diese Systeme pers\xf6nlich er\xf6ffnen, sehe ich aber auch viele Herausforderungen, denen wir in naher Zukunft entgegentreten m\xfcssen. Es ist daher unerl\xe4sslich, dass wir die Entwicklung von KI-Tools kritisch begleiten, um eine inklusive digitale Zukunft zu gestalten, in der technologischer Fortschritt Hand in Hand mit menschlicher Vielfalt geht. Im Vortrag werfe ich einen detaillierten Blick auf alle diese Punkte, ordne ein und diskutiere, was daf\xfcr notwendig ist.\nabout this event: https://events.ccc.de/congress/2023/hub/event/rettet_uns_die_ki/