Radnetz-Qualitat mit OpenStreetMap-Daten auswerten (fossgis2024)

Published: March 22, 2024, 8:35 a.m.

Mit einem OSM-basierten Radverkehrs-Qualit\xe4tsindex m\xf6chten wir eine niedrigschwellige Methode zur Analyse von Radnetzen bereitstellen. Wir geben Einblicke in den Proof Of Concept aus Berlin, wo wir detaillierte OSM-Daten zur Bewertung der Radinfrastruktur erhoben und ausgewertet haben. Ein solcher Index macht L\xfccken im Netz und somit Handlungsbedarf f\xfcr die Verkehrsplanung sichtbar und zeigt, wie klein der Bewegungsradius f\xfcr vulnerable Gruppen wie Kinder auf dem Fahrrad zum Teil ist.\n\nDie Eignung von Stra\xdfen und Wegen f\xfcr den Radverkehr r\xfcckt im Zuge der Verkehrswende immer weiter in den Fokus von Stadtentwicklung und Verkehrsplanung. Und auch in OpenStreetMap hat sich in den vergangenen Jahren in Punkto Radverkehr viel getan: Vielerorts werden immer mehr und zunehmend vollst\xe4ndige Daten zum Radverkehr erfasst und die Standardisierung entsprechender Tagging-Schemata ist sp\xfcrbar vorangeschritten.\n\nIn der Verkehrsplanung, der Wissenschaft und der GIS-Praxis finden sich eine Vielzahl von Fahrrad-Qualit\xe4ts-Indizes, die Daten zum Radverkehr mit unterschiedlichen methodischen Ans\xe4tzen analysieren. F\xfcr viele werden inzwischen OSM-Daten herangezogen: Entweder, um fahrradfreundliche Strukturen und Umweltfaktoren abzuleiten oder das Wegenetz hinsichtlich vorhandener Radinfrastruktur zu bewerten. Letzteres bietet jedoch meist nur ein eingeschr\xe4nktes Bild: Denn was sagt es aus, ob es einen physisch separierten Radweg gibt, wenn man nicht einsch\xe4tzen kann, wie schmal und holperig er vielleicht ist?\n\nOSM bietet jedoch eine optimale Datenbank, um auch detaillierte Radwegattribute systematisch und vergleichbar zu erfassen und damit weitergehende Infrastrukturanalysen zu erm\xf6glichen. W\xe4hrend in der Vergangenheit vor allem die Existenz von Radwegen erfasst wurde, geraten zunehmend physische Details wie Breiten, Oberfl\xe4chen oder Charakteristika der Trennung zu anderen Verkehrsarten in den Fokus. Ein gestiegenes Bewusstsein f\xfcr den Mehrwert solcher Daten und neue Tools unterst\xfctzen diese Tendenz.\n\nDiese Fortschritte haben wir zum Anlass genommen, die Entwicklung eines detaillieren, OSM-basierten Radverkehrs-Qualit\xe4tsindex zu starten. Damit lassen sich Radnetze vergleichbar analysieren, L\xfccken im Radverkehrsnetz identifizieren oder anschaulich zeigen, wie klein der Bewegungsradius f\xfcr vulnerable Gruppen wie Kinder oder \xe4ltere Menschen auf Fahrr\xe4dern vielerorts noch immer ist. Solche Daten verf\xfcgbar zu machen kann einen gro\xdfen Mehrwert f\xfcr Planungsprozesse bieten, um gezielte Planungsma\xdfnahmen mit einer Perspektive auf komplette Netze statt einer Aneinanderreihung von Einzelma\xdfnahmen zu unterst\xfctzen.\n\nIn unserem Vortrag stellen wir unsere \xdcberlegungen und ersten Ergebnisse f\xfcr diesen Index vor, den wir in unserer Modellregion Berlin-Neuk\xf6lln entwickelt, getestet und visualisiert haben. Dieser kann ein Aufschlag sein, um gemeinsam mit der Community einen offenen Index bereitstellen zu k\xf6nnen, der sich \u2013 entsprechend gut gemappte OSM-Daten vorrausgesetzt \u2013 weltweit frei, niedrigschwellig und individuell anpassbar anwenden l\xe4sst.\nabout this event: https://pretalx.com/fossgis2024/talk/QCMXBG/