Um die Energiewende voranzutreiben, wird die Kernfusion oft als das ultimative Kraftwerk und als die L\xf6sung all unserer energetischen Probleme angesehen, dennoch blieb diese Technologie seit 1960 stets \u201cdrei\xdfig Jahre entfernt\u201d.\nUm die Frage zu beantworten, ob ein echtes Fusionskraftwerk bald wirtschaftlich Energie produzieren k\xf6nnte, betrachten wir den Fusionsreaktor von den Grundlagen physikalischer Prozesse der Fusion bis zum Aufbau und den technischen und politischen Problemen beim Bau eines Fusionsreaktors, der ja am Ende diesen Prozess auf der Erde durchf\xfchren soll, um \u2013 so hofft man \u2013 nachhaltig an gro\xdfe Mengen elektrischer Energie zu gelangen.\nUm stabile Fusion zu erreichen, sind ein besonders hei\xdfes Plasma und starker magnetischer Einschluss wichtig. Dabei gibt es zwischen den Modellen Stellarator und Tokamak Unterschiede, jeweils mit ihren eigenen Vorz\xfcgen und Nachteilen.\nDie betrachteten Modelle verwenden verschiedene Heizmethoden, um das Plasma \xfcber Strom, Strahlung und Teilcheneinschuss heizen. Um einen ausreichend starken magnetischen Einschluss zu erreichen, sind nicht nur sehr starke und supraleitende Spulen vonn\xf6ten, sondern auch spezielle Vorrichtungen, welche das Plasma in Schichten aufteilen. Hier spielt auch die Turbulenz (der \xdcbergang von geordneten, in chaotische Str\xf6me) eine gro\xdfe Rolle.\nWir wollen die theoretischen Aspekte anhand von den Fusionsexperimenten JET, ITER und Wendelstein 7x betrachten und im praktischen Kontext mit neueren Ans\xe4tze seitens Firmen au\xdferhalb der Grundlagenforschung vergleichen, bei denen aus Forschersicht nebens\xe4chliche Details wie ingenieurtechnische Sicherheitsma\xdfnahmen und Beschaffung und Entsorgung der n\xf6tigen Grund- und Abfallstoffe gro\xdfe Bedeutung zufallen.\nDaher geh\xf6rt zu einer realistischen Abw\xe4gung der Praktikabili\xe4t \u2013 kurzum, ob uns die Fusion vor der Klimakatastrophe retten kann \u2013 auch eine Betrachtung des politischen Einflusses und allgemeiner finanzieller Schwierigkeiten der Grundlagenforschung zur Fusion und deren Umsetzung und die \xdcbergabe an die Privatwirtschaft.\n\u2013\nDer Referent bringt Erfahrungen aus mehreren Praktika am IEK 4 des Forschungszentrums J\xfclich und das IPP Greifswald mit, wo das Fusionsexperiment Wendelstein 7x steht.\nabout this event: https://c3voc.de