Glaubwurdigkeit durch Wiederholung?

Published: Aug. 18, 2015, 11 a.m.

b'Der aus der Wahrnehmungspsychologie stammenden Truth-Effekt (Hasher, Goldstein & Toppino, 1977) besagt, dass allein durch die Wiederholung einer Aussage ihre wahrgenommene Glaubw\\xfcrdigkeit gesteigert wird. Wiederholungen geh\\xf6ren zur grunds\\xe4tzlichen Funktionsweise von Werbung. Die wahrgenommene Glaubw\\xfcrdigkeit einer Werbebotschaft ist essentiell f\\xfcr deren weitergehende Verarbeitung, ihre \\xdcberzeugungskraft und den m\\xf6glichen Einfluss auf Einstellung und Verhalten der Rezipienten. Ziel der Forschung ist es die \\xdcbertragbarkeit des Truth-Effektes auf Werbeanzeigen zu \\xfcberpr\\xfcfen und dabei zus\\xe4tzlich m\\xf6gliche Unterschiede zwischen rein visueller, rein verbaler und kombinierter visuell-verbaler Werbung zu betrachten. Hierzu wurde in einem Online-Experiment (n = 839) eine fiktive Werbeanzeige f\\xfcr eine bleichende Zahnpasta in den Faktoren Wiederholungsanzahl und Visualisierungsform variiert (4x3 Design). Es zeigt sich eine eingeschr\\xe4nkte \\xdcbertragbarkeit des Truth-Effekts \\xfcber einen indirekten, totalen Mediatoreffekt des Vertrautheitsgef\\xfchls zwischen Wiederholung und wahrgenommener Glaubw\\xfcrdigkeit. Ferner wird der rein verbalen Werbeanzeige eine signifikant h\\xf6here Glaubw\\xfcrdigkeit als den beiden anderen Visualisierungsformen zugeschrieben. Dies begr\\xfcndet sich durch eine realistischere und vertrauensw\\xfcrdigere Wahrnehmung. Gleichzeitig l\\xf6st die Text-Anzeige geringeres Persuasionswissen und Reaktanz aus.'