Gestorben wird erst morgen- Wenn Kinder aus dem Leben gehen

Published: Nov. 4, 2018, 12:04 p.m.

b'"Wichtig ist erstmal eine Offenheit f\\xfcr dieses Thema, auch die Bereitschaft, sich mit schweren Erkrankungen oder mit Tod und Sterben auseinanderzusetzen". Hingebungsvoll hat mir Beate Leonhard-Kaul von der Arbeit des Ambulanten Kinderhospizdienstes Saar erz\\xe4hlt. Hingabe. Selten habe ich solch gro\\xdfe Portionen davon gesehen. Auch bei Pia Heinreich: "Bis zum Tod ist es Lebenszeit", sagt sie. Pia leitet den Pflegedienst im Berliner Kinderhospiz Sonnenhof. Eine helle Altbauvilla mit gro\\xdfen Glasfronten, die die Sonne reinlassen. Der Ambulante Kinderhospizdienst Saar und der Sonnenhof in Berlin Pankow, nur zwei Stationen auf meiner Reise quer durch Deutschland, von der nun meine Figur, der 19j\\xe4hrige Milan Flubis, in einem H\\xf6rfunkfeature erz\\xe4hlt. Vom Spielplatz und dem schalldichten Partypavillon im Garten des Sonnenhofs. Vom Kicker, der gleich im Foyer steht. Mitleid sei das Letzte, was die Kinder hier gebrauchen k\\xf6nnen, sagt Pflegerin Nina Lino: "Die w\\xfcnschen sich, vielleicht noch mal Spa\\xdf zu haben, vielleicht eine Party zu feiern, vielleicht noch mal einen Ausflug zu unternehmen, vielleicht abends am Lagerfeuer sitzen und ein Bier zu trinken." Michaelas Tochter Henriette ist Gast im Sonnenhof. Henriette ist zweieinhalb Jahre alt und unheilbar krank. Sie soll nicht im Krankenhaus, sondern im Kinderhospiz versterben. Eindringlich beschreibt Michaela, was das Schicksal mit ihr und sie aus dem Schicksal macht: "Man h\\xf6rt mehr auf sich, man wertet anders, man sieht, was wichtig ist. Es ist auch eine Chance f\\xfcr andere, da Sachen zu sehen, die sie vielleicht sonst erst sehen w\\xfcrden, wenn sie alt sind."'