Structure, Kinematics and Chemistry of the Milky Way Galaxy

Published: Dec. 9, 2011, 11 a.m.

b'Ein analytisches Modell unserer Galaxie wird durch die Kopplung eines chemischen Evolutionsmodells mit analytischen Modellen der Kinematik unserer Galaxie entwickelt. Mit Hilfe dieses Modells wird die umfangreiche radiale Migration von Sternen in der galaktischen Scheibe nachgewiesen. Diese hat umfassende Konsequenzen f\\xfcr die Struktur und Geschichte der Scheibe, einschlie\\xdflich der Ausbildung einer dicken Scheibe, ohne eine Kollision mit einer kleineren Galaxie voraussetzen zu m\\xfcssen. Durch die M\\xf6glichkeit, die lokal gemessene Metallizit\\xe4tsverteilung mit Hilfe von Sternen aus anderen Regionen der Scheibe aufzubauen, entf\\xe4llt die Notwendigkeit starker Ver\\xe4nderungen in der chemischen Zusammensetzung unserer Galaxie in der j\\xfcngeren Vergangenheit. Im Gegenteil favorisiert das neue Modell einen nur sehr geringf\\xfcgigen Anstieg der Metallizit\\xe4t, was in ausgezeichnetem Einklang mit den Beobachtungsdaten steht. Das Modell erkl\\xe4rt ferner auf nat\\xfcrliche Weise die bekannten Zusammenh\\xe4nge zwischen Chemie und Kinematik in Sterndaten aus der Nachbarschaft unserer Sonne. Einige neue Befunde aus lokalen Beobachtungen werden gezeigt und mit den Modellerwartungen verglichen.\\n\\nMit Hilfe des Modells wurde ein grundlegender Fehler in der Bestimmung des Ruhestandards, bzw. der Geschwindigkeit unser Sonne relativ zur idealen Kreisbahn in unserer Galaxie gefunden. Zusammen mit der sp\\xe4ter erfolgten Messung der Rotationsgeschwindigkeit der Sonne um das Zentrum der Milchstra\\xdfe konnten wir den galaktozentrischen Radius und die Rotationsgeschwindigkeit der Milchstra\\xdfe am galaktozentrischen Radius der Sonne neu bestimmen. Diese zweite Messung wurde durch eine neue statistische Methode erm\\xf6glicht, die eine h\\xf6here Genauigkeit bei der statistischen Korrektur von Sterndistanzen erlaubt als die Ans\\xe4tze der klassischen statistischen Astronomie. Die neue Methode war auch von gro\\xdfem Nutzen beim Nachweis, dass die j\\xfcngsten Behauptungen einer dualen Struktur des galaktischen Halos auf Distanzfehler und die ungerechtfertigte Beschreibung intrinsisch asymmetrischer Daten durch Gau\\xdffunktionen zur\\xfcckzuf\\xfchren sind. Aus dem mathematischen Apparat f\\xfcr die Kinematik des Scheibenmodells wird eine einfache analytische Funktion zur Beschreibung der Geschwindigkeitsverteilung in der Scheibe hergeleitet, die bei gleicher Zahl freier Parameter eine physikalisch besser motivierte Alternative zu den h\\xe4ufig genutzten Gau\\xdffunktionen bietet.'