Vergleichende Untersuchungen zum geruchlichen Diskriminationsvermogen von Totenkopfaffen (Saimiri sciureus) und Menschen fur strukturell verwandte Duftstoffe

Published: Sept. 28, 2004, 11 a.m.

b'Untersucht wurde das geruchliche Unterscheidungsverm\\xf6gen von Totenkopfaffen und Menschen zum einem f\\xfcr jeweils eine homologe Reihe von aliphatischen Aldehyden und Ketonen, zum anderen f\\xfcr ausgew\\xe4hlte Vertreter enantiomerer Duftstoffe. Dabei ergab sich f\\xfcr den Bereich der aliphatischen Aldehyde und Ketone folgendes Bild: Menschen und Totenkopfaffen verf\\xfcgen \\xfcber ein sehr gutes geruchliches Unterscheidungsverm\\xf6gen bez\\xfcglich der hier verwendeten homologen Reihen von aliphatischen Aldehyden und Ketonen. Bei beiden Spezies zeigte sich eine signifikante negative Korrelation zwischen der Diskriminationsleistung und der strukturellen \\xc4hnlichkeit (bezogen auf die Kohlenstoffkettenl\\xe4nge) der Stimuli. Die Position der funktionellen Gruppe im Stimulusmolek\\xfcl hatte ebenfalls deutliche Auswirkungen auf die geruchliche Qualit\\xe4t und somit auf die Diskriminierbarkeit des jeweiligen Duftstoffes.\\n\\nBez\\xfcglich der Enantiomer-Diskrimination zeigte sich bei den drei Enantiomerpaaren (+)- versus (\\u2013)-a-Pinen, (+)- versus (\\u2013)-Carvon und (+)- versus (\\u2013)-Limonen eine gute \\xdcbereinstimmung des geruchlichen Diskriminationsverm\\xf6gens von Menschen und Totenkopfaffen. Diese Aufgaben wurden vom Humankollektiv und, von einer Ausnahme abgesehen, von den Totenkopfaffen signifikant \\xfcber Zufallsniveau richtig gel\\xf6st. Am leichtesten fiel beiden Spezies dabei die geruchliche Diskrimination der Antipoden des a-Pinens. Die Diskriminationsaufgabe (+)- versus (\\u2013)-Fenchon konnte nur von den drei Totenkopfaffen signifikant richtig gel\\xf6st werden. Die geruchliche Unterscheidung der restlichen sechs getesteten Enantiomerpaare war beiden Spezies nicht m\\xf6glich.\\n\\nDie gute \\xdcbereinstimmung der geruchlichen Leistungsf\\xe4higkeit von Humankollektiv und Totenkopfaffen legen den Schlu\\xdf nahe, da\\xdf die olfaktorische Wahrnehmung von menschlichen und nicht-menschlichen Primaten auf den selben molekularen Mechanismen beruht. So hat die Anzahl der in einem Duftmolek\\xfcl enthaltenen Kohlenstoffatome wie auch der sterische Aufbau dieses Molek\\xfcls bei beiden Spezies einen entscheidenden Einflu\\xdf auf die wahrgenommene Duftqualit\\xe4t.'