Optimierung des Chemosensitivitatstests ChemoSelect und Untersuchung der Moglichkeit des Nachweises einer Wirkung des monoklonalen Antikorpers Herceptin in diesem diagnostischen Testverfahren

Published: July 30, 2004, 11 a.m.

b'Krebs stellt heute in den Industriel\\xe4ndern die zweith\\xe4ufigste Todesursache dar. In der Therapie von Krebserkrankungen spielt die Chemotherapie neben der operativen Entfernung und der Bestrahlung als systemische Behandlungsform eine wichtige Rolle. Forscher unternehmen gro\\xdfe Bem\\xfchungen, neue und verbesserte Therapieformen gegen Krebs zu entwickeln. Diese Aktivit\\xe4t hat dazu gef\\xfchrt, dass\\nheute zahlreiche Medikationen erh\\xe4ltlich sind, die gegen Krebs einsetzbar sind. In Folge dieser Entwicklungen ist die Therapiewahl schwieriger geworden. Obwohl\\npathologisch diagnostizierte Charakteristika eine gewisse Selektion erlauben, gehen diese Klassifizierungen nicht weit genug, um auf die individuellen Bed\\xfcrfnisse des Krebspatienten einzugehen.\\nPr\\xe4therapeutische in vitro Chemosensitivit\\xe4tstests bieten die M\\xf6glichkeit,\\nBehandlungserfolge durch eine Individualisierung der Chemotherapie f\\xfcr\\nKrebspatienten zu vergr\\xf6\\xdfern. F\\xfcr diese Untersuchungen werden dem Patienten\\nTumorzellen entnommen, und ex vivo mit in Frage kommenden Therapeutika in\\nKontakt gebracht. Dabei l\\xe4sst sich herausgefunden, welche Therapeutika eine\\nWirkung auf die individuellen Tumorzellen zeigen.\\nBis heute sind solche Testverfahren unter Onkologen umstritten und eine Integration dieser Verfahren in den medizinischen Alltag ist noch nicht realisiert. Unterschiedliche methodische Herangehensweisen existieren in der\\nChemosensitivit\\xe4tstestung. In dieser Arbeit wurde der bestehende ChemoSelect\\xae-Test grundlegend untersucht und optimiert. Die Optimierung diente dazu, Durchf\\xfchrbarkeit und Vorhersagekraft des Verfahrens zu vergr\\xf6\\xdfern und eine breite Anwendbarkeit des Tests zu erm\\xf6glichen.\\nEs konnte gezeigt werden, dass Chemosensitivit\\xe4ten in bestimmten Grenzen\\nunabh\\xe4ngig von der Zellzahl reproduzierbar im Test nachzuweisen sind. Mit Hilfe\\neines optimierten Mediums konnte der Einsatzbereich des Tests mittels einer\\nReduktion der erforderlichen Zellzahl vergr\\xf6\\xdfert werden. Ferner konnte gezeigt\\nwerden, dass die im ChemoSelect\\xae-Test gemessene Ans\\xe4uerungsrate mit der\\nProliferation der Zellen korreliert. Untersuchungen ergaben eine gute Vergleichbarkeit des Tests mit verschiedenen Proliferationstests. F\\xfcr Vertreter der wichtigsten Chemotherapeutikaklassen lie\\xdfen sich in vitro spezifische Wirkungen nachweisen.\\nBasierend auf den Erkenntnissen der vorliegenden Arbeit wurde ein grundlegendes\\nKonzept f\\xfcr eine klinische Validierungsstudie aufgesetzt, mit welchem innerhalb von zwei Jahren \\xfcberpr\\xfcft werden kann, wie hoch der pr\\xe4diktive Wert des Tests ist.\\nFerner wurde die M\\xf6glichkeit untersucht, im Test Sensitivit\\xe4ten gegen\\xfcber neuartigen, spezifisch gegen Tumorzellen gerichteten Therapeutika nachzuweisen.\\nAls Beispiel f\\xfcr eine solches Therapeutikum wurde der monoklonale Antik\\xf6rper\\nHerceptin verwendet, der gegen den Her2/neu Rezeptor gerichtet ist. Im Testsystem lie\\xdf sich eine Wirkung des monoklonalen Antik\\xf6rpers sowohl als Monotherapeutikum als auch in Kombination mit Chemotherapie nachweisen. Dieser Effekt war spezifisch bei Zellen zu beobachten, die sich durch eine \\xdcberexpression des Her2/neu Rezeptors auszeichneten.'