Neue molekularzytogenetische Strategien fur die Analyse seltener Zellen

Published: June 6, 2003, 11 a.m.

b'Aufgrund fehlender Methoden wurde bis zum heutigen Zeitpunkt nur selten eine molekulargenetische Analyse von Einzelzellen durchgef\\xfchrt. In vielen Bereichen aber, wie beispielsweise den Tumoren, ist sie von entscheidender Bedeutung. Das Auftreten eines genetisch heterogenen Musters in einem Tumor k\\xf6nnte die Suche nach krankheitsausl\\xf6senden oder -f\\xf6rdernden Ver\\xe4nderungen erschweren. Auch bei der Untersuchung von seltenen Zellen (so genannte \\u201erare cell events\\u201c), z.B. bei einer minimalen residualen Tumorerkrankung sind geeignete Methoden zur Einzelzellanalyse notwendig, da nur wenig Material zur Verf\\xfcgung steht. Ziel dieser Doktorarbeit war es, zwei molekulargenetische Analysemethoden zu etablieren, weiterzuentwickeln und in einer geeigneten Strategie bei der Untersuchung von disseminierten Tumorzellen bei f\\xfcnf Mammakarzinomen einzusetzen.\\nIm ersten Teil der Doktorarbeit erfolgte die Auswahl eines geeigneten Markierungssystems f\\xfcr die Identifizierung disseminierter Tumorzellen im Knochenmark. Die Benutzung des pan-Zytokeratin Antik\\xf6rpers A45 B/B3 direkt konjugiert mit dem Fluoreszenzfarbstoff Cy3 oder FluorX zeigte in verschiedenen Testsystemen die besten Ergebnisse. Sowohl seine Spezifit\\xe4t als auch die Durchf\\xfchrbarkeit einer Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) war m\\xf6glich.\\nAnhand disseminierter Tumorzellen von Nierentumoren wurde die M\\xf6glichkeit einer Untersuchung mittels zweier Interphase FISH Ans\\xe4tze \\xfcberpr\\xfcft. Die Hybridisierung der Zentromernahen YAC Sonden konnte auf dem Knochenmarksgewebe bei pan-Zytokeratin positiven Zellen nach Erproben mehrerer Protokolle nicht durchgef\\xfchrt werden, allerdings war die Hybridisierung von Zentromersonden erfolgreich.\\nDie Optimierung des ver\\xf6ffentlichten Protokolls zur Einzelzell CGH (C. Klein et al. 1999; N. St\\xf6cklein et al.2002) war das zweite Ziel der Arbeit. Diese Optimierung war notwendig, weil sich das urspr\\xfcnglich publizierte Protokoll als Artefakt anf\\xe4llig herausstellte. Durch die in dieser Arbeit beschriebenen Protokollver\\xe4nderungen konnte die f\\xfcr Einzelzell Analysen notwendige Reproduzierbarkeit erreicht werden. Als Testsystem wurde eine molekulargenetisch ausreichend charakterisierte und in ihren Ver\\xe4nderungen stabile Zelllinie gew\\xe4hlt (RCC-26). Die ersten Versuche zur Einzelzellanalyse zeigten Ver\\xe4nderungen in der Zelllinie, die in allen vorangegangenen Analysen mit etablierten Techniken (M-FISH und CGH) nicht gezeigt werden konnten. Eine Optimierung des Protokolls f\\xfchrte zu \\xfcbereinstimmenden Ergebnissen von Einzelzell CGH, CGH und M-FISH. Anschlie\\xdfend konnte die Reproduzierbarkeit dieser Methode anhand der Zelllinie RCC-26 gezeigt werden.\\nDie Anwendung beider Methoden zur Analyse von seltenen Zellen wurde mit der Untersuchung von f\\xfcnf Mammakarzinomen dargelegt. Der Vergleich von Prim\\xe4rtumor und kultivierten disseminierten Tumorzellen ins Knochenmark zeigte im Rahmen der untersuchten F\\xe4lle gemeinsame molekulargenetische Ver\\xe4nderungen beider Tumorentit\\xe4ten. \\nMit der Anwendung dieser neuen Methoden ist es m\\xf6glich detaillierte Informationen \\xfcber seltene Zellen zu erhalten und diese in den biologischen Kontext einzuordnen.'