Die GB-Viren GBV-A, GBV-B und GBV-C

Published: July 20, 2001, 11 a.m.

b'Die vorliegende Arbeit stellt eine Charakterisierung der im Jahr 1995 von Wissenschaftlern\\nder Firma Abbott Diagnostics (North Chicago, USA) entdeckten flavi\\xe4hnlichen, im\\nTamarinen vorkommenden GB-Viren, GBV-A und GBV-B, sowie des humanen GB-Virus-C\\ndar.\\nGBV-A und GBV-B sind beide im sogenannten \\u201cGB-Agens H205\\u201d, das als Referenzmaterial\\ndient, vorhanden. GBV-A und GBV-B wurden isoliert und charakterisiert. Da GBV-A im\\nGehirngewebe in h\\xf6heren Konzentrationen als GBV-B vorhanden war, gelang die Isolierung\\nvon GBV-A durch eine Tamarinpassage mit verd\\xfcnntem inokuliertem Gehirnmaterial.\\nGBV-B wurde durch Tamarinpassage des Serums eines Affen, der nach Ausheilen der\\nGBV-A-Infektion noch GBV-B-RNA positiv war, in reiner Form gewonnen.\\nIn Re- und Kreuzinfektionsstudien mit Tamarinen konnte eine homologe Immunit\\xe4t gegen\\nden gleichen Erreger, aber das Fehlen einer Kreuzimmunit\\xe4t gegen den anderen Erreger gezeigt\\nwerden.\\nDie Untersuchung von histologischen Schnitten der Organe infizierter Krallenaffen mit Hilfe\\nder in situ-Hybridisierung gab Aufschlu\\xdf \\xfcber den Ort der Replikation dieser Viren. GBV-B\\nist der Erreger einer Hepatitis bei Krallenaffen und war mit einer f\\xfcr dieses Virus spezifischen\\nSonde durch Hybridisierung im Zytoplasma von Hepatozyten nachzuweisen. Mit einer f\\xfcr\\nGBV-A spezifischen Sonde wurde dieses Virus nur in Gehirngewebe nachgewiesen.\\nF\\xfcr das humane GBV-C wurde der Lymphknoten, genauer das Zytoplasma der Lymphozyten,\\nals Replikationsort ermittelt. Eine Leberpathogenit\\xe4t dieses Virus konnte nicht\\ngefunden werden. Klinische Studien k\\xf6nnten eine Assoziation von GBV-C mit Erkrankungen\\ndes lymphatischen Systems untersuchen.\\nEntsprechend der Lokalisation des Hybridisierungssignals im Bereich der Lymphknotenrinde\\n(\\xfcberwiegend B-Lymphozyten) konnten, nach Auftrennung von PBMCs mit Hilfe des\\nMACS-Systems in einzelne Zellfraktionen, die B-Lymphozyten als haupts\\xe4chlicher Replikationsort\\nwahrscheinlich gemacht werden. Weitere Hinweise auf die Replikation von GBV-C\\nin Lymphozyten lieferte die in vitro-Infektion von PBMCs durch GBV-C mit einem\\nanschlie\\xdfend beobachteten Anstieg der GBV-C-Konzentration im Kultur\\xfcberstand.\\nIn knochenmarktransplantierten Patienten wurde durch weitgehende Zerst\\xf6rung des Knochenmarks\\nein Absinken der GBV-C-Konzentration gezeigt. Nach der Regeneration des lymphatischen\\nSystems wurde h\\xe4ufig die urspr\\xfcngliche GBV-C-Konzentration wieder erreicht. Auch dieses Ergebnis l\\xe4\\xdft sich durch die Replikation von GBV-C in Zellen des lymphatischen\\nSystems erkl\\xe4ren.\\nZur Bestimmung der Pr\\xe4valenz von GBV-C wurde ein Enzymimmuntest zum Nachweis von\\nE2-Antik\\xf6rpern mit rekombinanten Virusproteinen und monoklonalen Antik\\xf6rpern gegen\\ndieses Virus entwickelt. Ein 39 As langes Peptid im C-Terminus eines C-terminal verk\\xfcrzten\\nE2-Proteins war die antik\\xf6rperbindende Dom\\xe4ne des monoklonalen Antik\\xf6rpers.\\nF\\xfcr GBV-C hatten H\\xe4mophile, Homosexuelle und Prostituierte ein erh\\xf6htes Infektionsrisiko.\\nDeshalb ist neben dem parenteralen \\xdcbertragungsweg auch die sexuelle \\xdcbertragung des\\nVirus bedeutend. F\\xfcr eine sexuelle \\xdcbertragung des Virus spricht, da\\xdf bei Homosexuellen das\\nVorhandensein von Antik\\xf6rpern gegen GBV-C mit der Anamnese einer durchgemachten\\nSyphilis oder Gonorrhoe korreliert.\\nNormalerweise f\\xfchrt die Produktion von E2-Antik\\xf6rpern zu einer Elimination von GBV-C\\nund einem Ausheilen der Infektion.'