1984: Interview mit Wolfgang Petersen

Published: Dec. 8, 2014, 11:45 a.m.

b'"Ich glaube, dass die Autoren immer ein zwiesp\\xe4ltiges Verh\\xe4ltnis zum Film haben" - Wolfgang Petersen \\xfcber seine literarischen Vorlagen und deren Urheber\\n\\tEs gibt nicht viele unter den Regisseuren Hollywoods, die das Privileg des "final cut" \\u2013 auch "Director\\u2019s Cut" genannt - haben, doch er hat das Recht selbst zu bestimmen, in welcher Schnittfassung seine Filme auf der Leinwand zu sehen sind. Wolfgang Petersen ist bereits eine Film-Legende, die f\\xfcr ihre erfolgreichen Streifen mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt wurde.\\n\\n\\tBester Nachwuchsregisseur\\n\\n\\tWolfgang Petersen kam am 14.3.41 im ostfriesischen Emden zur Welt. Seine Kindheit verbrachte er in Hamburg, wo er auch das Abitur machte. Schon sehr fr\\xfch, bereits als Zehnj\\xe4hriger, f\\xfchlte er sich vom Kino magisch angezogen. Der "Zeit" vom 8.4.83 verriet er unter anderem: \\u201eIch war wie besessen darauf, ins Kino zu gehen\\u201c. Nach dem Abitur absolvierte Wolfgang Petersen eine Schauspielausbildung und begann schlie\\xdflich als einer der ersten Studenten eine Ausbildung an der soeben gegr\\xfcndeten Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin, die am 17.9.66 vom damaligen Regierenden B\\xfcrgermeister Willy Brandt offiziell er\\xf6ffnet wurde. Nach der Ausbildung stand der Weg zu einer internationalen Karriere als Regisseur offen. Nach einigen Kurzfilmen inszenierte Wolfgang Petersen als Abschlussarbeit an der Filmakademie den Film "Ich werde dich t\\xf6ten, Wolf" und fand zun\\xe4chst seine Auftraggeber beim Fernsehen. Die Krimireihe "Tatort" sollte schlie\\xdflich das Talent des jungen Regisseurs zeigen. Es folgten mehrere Filme der "Tatort"-Serie unter der Regie von Wolfgang Petersen, darunter auch die schon als legend\\xe4r bezeichnete Folge "Reifezeugnis" mit Nastassja Kinski. Inzwischen sollten auch die ersten Preise an den Regisseur verliehen werden. So wurde er 1973 f\\xfcr seinen \\xd6ko-Thriller \\u201eSmog\\u201c unter anderem mit dem \\u201ePrix Italia\\u201c ausgezeichnet und 1974 f\\xfcr seinen ersten Kinofilm "Einer von uns beiden" mit dem Bundesfilmpreis als bester Nachwuchsregisseur. Doch gro\\xdfe und erfolgreiche Kinofilme von Wolfgang Petersen sollten noch kommen.\\n\\n\\tSechs Oscarnominierungen\\n\\n\\tDas Jahr 1980 markierte f\\xfcr Wolfgang Petersen einen Meilenstein in seiner Karriere. F\\xfcr rund 25 Millionen DM drehte der Regisseur den Streifen "Das Boot". Trotz anf\\xe4nglicher Zur\\xfcckhaltung der Kritik wurde der Film zu einem Riesenerfolg \\u2013 bis 1983 spielte dieses U-Boot-Opus150 Millionen DM ein und wurde auch f\\xfcr den Oscar in sechs Kategorien nominiert. Diesem internationalen Erfolg folgte ein weiterer Kassenschlager von Wolfgang Petersen: 1984 kam die Verfilmung der "Unendlichen Geschichte" in die Kinos, die auf dem Bestseller von Michael Ende basierte. Mit Produktionskosten von rund 60 Millionen DM wurde damals der Film zum teuersten Streifen in der deutschen Filmgeschichte. Doch auch dieser Film erwies sich als Publikumsmagnet und spielte \\xfcber 100 Millionen US Dollar ein. Als Konsequenz aus diesen Erfolgen kam schlie\\xdflich der Ruf nach Hollywood. Auch hier sollte bald unter der Regie von Wolfgang Petersen gro\\xdfes Kino entstehen.\\n\\n\\tKarriere in Hollywood\\n\\n\\t1985 wurde nun der erste Hollywood-Film von Wolfgang Petersen gedreht: das Science-Fiction-Drama "Enemy Mine". Es folgten weitere Arbeiten des Star-Regisseurs, die sich als gro\\xdfe Kassenerfolge herausstellten. So etwa der Thriller "In the Line of Fire\\u201c mit Clint Eastwood, der nicht nur in den USA, sondern auch in Europa f\\xfcr ein Millionenpublikum sorgte. Auch der Streifen "Outbreak" mit Dustin Hoffman als Colonel Sam Daniels wurde zu einem gro\\xdfen Erfolg. Mit Harrison Ford drehte Wolfgang Petersen den Welterfolg "Air Force One", der auch zwei Oscarnominierungen erhielt. Die Liste seiner Erfolge setzte der Regisseur mit weiteren gro\\xdfen Filmen fort, wie etwa \\u201eThe Perfect Storm\\u201c mit George Clooney oder "Troja" mit Brad Pitt, dessen Produktion rund 200 Millionen Dollar verschlang. Der weltber\\xfchmte Regisseur wurde auch mehrfach mit Bambis und anderen Preisen ausgezeichnet. Im Jahr 2012 wurde er vom Bundesverband Regie mit dem Deutschen Regiepreis "Metropolis" f\\xfcr sein Lebenswerk geehrt.\\n\\n\\tIm April 1984 sprach DW-Redakteurin Cornelia Rabitz mit Wolfgang Petersen \\xfcber seine Arbeit.\\n\\n\\tAutor: Andreas Zemke\\n\\n\\tRedaktion: Diana Redlich'