1980: Interview mit Geza von Cziffra
b'"Ich bin ein \\xfcberzeugter Unterhalter und habe auch jederzeit abgelehnt, in einem Film irgendwelche Aussagen, geschweige denn politische Aussagen zu machen" - G\\xe9za von Cziffra \\xfcber sein filmisches Schaffen\\n\\tAuf zwei Gebieten des Filmgesch\\xe4fts war er jahrelang zu Hause: Drehbuch und Regie. Und er hinterlie\\xdf ein Oeuvre, das seinesgleichen sucht \\u2013 G\\xe9za von Cziffra schrieb im Laufe seiner Karriere 138 Drehb\\xfccher und inszenierte \\xfcber sechs Dutzend Filme. Er war auch als Buchautor erfolgreich und unterhielt den interessierten Leser mit am\\xfcsanten Anekdoten aus seinem begegnungsreichen Filmleben.\\n\\n\\tDie Wiener und Berliner Boh\\xe8me\\n\\n\\tZur Welt kam G\\xe9za von Cziffra am 19.12.1900 im ungarischen Arad, das seit 1918 zu Rum\\xe4nien geh\\xf6rt. Nach dem Besuch einer Kadettenanstalt in Gro\\xdfwardein, das ebenfalls an Rum\\xe4nien fiel, schlug er sich zun\\xe4chst nach Budapest und sp\\xe4ter nach Wien durch, wo er in bekannten Kaffeeh\\xe4usern die dortige Boh\\xe8me kennenlernte. Sein weiterer Weg f\\xfchrte ihn 1923 schlie\\xdflich nach Berlin, wo er unter anderem auf Kurt Tucholsky, Carl Zuckmayer oder auch Bertolt Brecht traf. Seinen Unterhalt verdiente G\\xe9za von Cziffra zun\\xe4chst als Reporter beim "Berliner Tageblatt". Doch nicht der Journalismus sollte seine Bestimmung sein: G\\xe9za von Cziffra landete schlie\\xdflich als Dramaturg bei verschiedenen Filmgesellschaften, f\\xfcr die er eine ganze Reihe von Drehb\\xfcchern schrieb. Darunter waren solche Kassenschlager wie "Wei\\xdfer Flieder", "Fr\\xfchlingsluft" oder auch "Der gr\\xfcne Kaiser". Einen seiner gr\\xf6\\xdften Erfolge feierte G\\xe9za von Cziffra 1943 mit dem Eisrevuefilm "Der wei\\xdfe Traum", bei dem er auch Regie f\\xfchrte. Und eben der Unterhaltungsfilm sollte seine Karriere befl\\xfcgeln.\\n\\n\\tMeister der Unterhaltung\\n\\n\\tNach dem Zweiten Weltkrieg setzte G\\xe9za von Cziffra bei seiner Arbeit vor allem auf Unterhaltung. Und so entstanden unz\\xe4hlige Filme der "leichten Kost", zu denen er das Drehbuch schrieb und Regie f\\xfchrte. So zum Beispiel etwa Filme wie "Der himmlische Walzer" mit Paul Hubschmid und Curd J\\xfcrgens, "Gabriela" mit Zarah Leander, "Der bunte Traum" mit Josef Meinrad und Walter Giller oder "Tanzende Sterne" mit Germaine Damar und Georg Thomalla. Zu seinen Stammschauspielern geh\\xf6rten bald auch Heinz Erhardt und Peter Alexander. Mit Heinz Erhardt drehte G\\xe9za von Cziffra solche Erfolgsfilme wie "M\\xe4dchen mit schwachem Ged\\xe4chtnis", "Der m\\xfcde Theodor", "Kauf dir einen bunten Luftballon", mit Peter Alexander "Das s\\xfc\\xdfe Leben des Grafen Bobby" oder auch "Charleys Tante". Bei den meisten Streifen stammte das Drehbuch von G\\xe9za von Cziffra, das er dann auch in Szene setzte. Nicht selten fungierte er auch als Produzent.\\n\\n\\tDer Vielschreiber\\n\\n\\tDer unerm\\xfcdliche Vielschreiber G\\xe9za von Cziffra gab auch einige B\\xfccher heraus. So erschien unter anderem 1975 das Buch "Kauf dir einen bunten Luftballon \\u2013 Erinnerungen an G\\xf6tter und Halbg\\xf6tter", in dem er auf am\\xfcsante Weise seine Beobachtungen im Berliner "Romanischen Caf\\xe9" und in zahlreichen Wiener Kaffeeh\\xe4usern wiedergibt. Ein \\xe4hnliches Buch sollte 13 Jahre sp\\xe4ter erscheinen: unter dem Titel "Ungelogen. Erinnerungen an mein Jahrhundert" brachte G\\xe9za von Cziffra ein weiteres Memoirenbuch auf den Markt. Von seinen anderen Ver\\xf6ffentlichungen seien etwa das Buch \\xfcber den Reichstagsbrand 1933 "Hanussen, Hellseher des Teufels" oder auch der Roman "Tango" erw\\xe4hnt. G\\xe9za von Cziffra war auch Tr\\xe4ger des Bundesverdienstkreuzes der Republik \\xd6sterreich. Er starb am 28.4.89 in Die\\xdfen. Zahlreiche Gazetten w\\xfcrdigten G\\xe9za von Cziffra in ihren Nachrufen, so schrieb etwa die "S\\xfcddeutsche Zeitung" am 2.5.89 unter anderem: "\\u2026 unter den Revuefilm-Regisseuren des deutschen Nachkriegsfilms war er der Gr\\xf6\\xdfte."\\n\\n\\tIm Dezember 1980 sprach DW-Redakteurin Elisabeth Bachtler mit G\\xe9za von Cziffra \\xfcber seine Arbeit.\\n\\n\\tAutor: Andreas Zemke\\n\\n\\tRedaktion: Diana Redlich'