1973: Interview mit Agnes Windeck

Published: Sept. 30, 2013, 6:54 a.m.

b'"Ich genie\\xdfe den Augenblick" - Agnes Windeck \\xfcber ihre Lebenseinstellung\\n\\tM\\xfctter und Tanten \\u2013 das waren ihre Dom\\xe4ne beim Theater, Fernsehen und Film. Und das nicht zu selten: Agnes Windeck stand knapp 5 Dutzend Mal vor der Filmkamera, spielte unz\\xe4hlige Rollen in Fernsehproduktionen und auf der Theaterb\\xfchne \\u2013 allein als Mrs. Higgins war die gro\\xdfe Dame des deutschen Theaters \\xfcber 400 Mal zu sehen.\\n\\n\\tEine lange Pause\\n\\n\\tZur Welt kam Agnes Windeck am 27.3.1888 in Hamburg, wo sie auch ihre schauspielerische Karriere begann. Weitere Stationen waren verschiedene B\\xfchnen in Hannover und Berlin. Doch ein Ereignis im Leben der Schauspielerin sollte ihren Berufsweg f\\xfcr lange Zeit auf Eis legen. Im Jahre 1915 heiratete Agnes Windeck und kehrte \\xfcber zwanzig Jahre der B\\xfchne den R\\xfccken. Nach dem Tod ihres Mannes zog es Agnes Windeck 1938 ins Berufsleben zur\\xfcck und sie bet\\xe4tigte sich zun\\xe4chst als Lehrerin an der Schauspielschule des Deutschen Theaters in Berlin. Und bald sollte auch ihr erster Kinofilm folgen.\\n\\n\\tM\\xfctter und Tanten\\n\\n\\tZum ersten Mal stand Agnes Windeck 1939 vor der Kamera. In dem Spielfilm "Die barmherzige L\\xfcge" von Werner Klingler spielte sie an der Seite von Hilde Krahl und Elisabeth Flickenschildt die Rolle der Mutter Margarete. Nun war sie von da an auf die Rollen der M\\xfctter und liebevollen Tanten abonniert. Dieser Rollentypus sollte ihr auch zum Ruhm verhelfen. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges folgten einige weitere Filme mit Agnes Windeck, aber erst in den Nachkriegsjahren entfaltete sie eine rege schauspielerische T\\xe4tigkeit. Es waren meistens Nebenrollen, mit denen man sie betraute und die sie liebevoll meisterte. So war sie unter anderem als Mrs. Mulford in dem Krimi "Der Zinker", als Gwendolyne Tern in "Scotland Yard jagt Dr. Mabuse" oder auch als Elisabeth Z\\xe4nker in der Kom\\xf6die "Die Herren mit der Wei\\xdfen Weste" zu sehen. Unvergessen bleibt ebenso ihre Elisabeth K\\xf6pcke in der siebenteiligen TV-Serie "Die Unverbesserlichen", die vom NDR zwischen 1965 und 1971 produziert wurde, wie auch ihre Auftritte bei den "Insulaner"-Sendungen. Insgesamt konnte die Schauspielerin auf eine Filmografie von knapp 5 Dutzend Streifen zur\\xfcckblicken. Doch Agnes Windeck erfreute auch das Theaterpublikum.\\n\\n\\tDie Mutter des Professors \\n\\n\\tNicht weniger zahlreich als ihre Filmrollen waren auch die Theaterrollen, die sie ab 1945 fast ausschlie\\xdflich an verschiedenen Berliner B\\xfchnen \\xfcbernahm. So war sie etwa am Berliner Deutschen Theater in dem St\\xfcck "Unsere kleine Stadt" von Thornton Wilder oder auch an der Freien Volksb\\xfchne in der Farce "Die Heiratsvermittlerin" desselben Autors zu sehen, um nur einige wenige zu nennen. Einen \\xfcberw\\xe4ltigenden Erfolg feierte Agnes Windeck als Mrs. Higgins, Mutter des Professors Henry Higgins, in dem Musical "My Fair Lady". Seit seiner deutschen Urauff\\xfchrung 1961 am Theater des Westens in Berlin spielte sie diese Rollen knapp 400 Mal. Agnes Windeck war auch als Synchronsprecherin gefragt. So lieh sie etwa ihre Stimme den Schauspielerinnen Margaret Rutherford oder auch Billie Burke. Noch bis ins hohe Alter stand die Schauspielerin vor der Kamera: zuletzt 1973 in der ZDF-Serie "Eine Frau bleibt eine Frau". Agnes Windeck starb am 28.9.75 in Berlin. In seinem Nachruf w\\xfcrdigte sie der damalige B\\xfcrgermeister von Berlin Klaus Sch\\xfctz als eine "Stimme Berlins".\\n\\n\\tIm M\\xe4rz 1973 sprach f\\xfcr die DW Dieter Hasenpusch mit Agnes Windeck \\xfcber ihre Arbeit.\\n\\n\\tAutor: Andreas Zemke\\n\\n\\tRedaktion: Diana Redlich'