1972: Interview mit Claus Biederstaedt

Published: Sept. 18, 2013, 8:04 a.m.

b'"Es ist in Deutschland sowieso immer schon schwer gewesen, Kom\\xf6dien zu spielen" - Claus Biederstaedt \\xfcber seine Theaterarbeit\\n\\tRund 170 Fernsehproduktionen, knapp acht Dutzend Filme, unz\\xe4hlige Theaterrollen, zahlreiche Inszenierungen \\u2013 dies ist die bisherige Bilanz des Schauspielers, der bereits mit 25 Jahren mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet wurde. Claus Biederstaedt legte eine beispiellose Karriere hin und ist heute einer der ganz Gro\\xdfen im deutschen Kulturbetrieb.\\n\\n\\tDoch kein Medizinstudium\\n\\n\\tDas Licht der Welt erblickte Claus Biederstaedt am 28.6.28 im pommerschen Stargard. W\\xe4hrend des Zweiten Weltkrieges musste seine Familie fliehen und siedelte nach Hamburg \\xfcber. Dort holte er auch sein Abitur nach. In der WAZ vom 6.6.64 erinnerte sich Claus Biederst\\xe4dt unter anderem: "Was nun? Sollte ich, was meine Eltern gerne gesehen h\\xe4tten, Pianist werden oder Medizin studieren? Aber zu keinem von beiden konnte ich mich entschlie\\xdfen. Ich wollte Schauspieler werden!" Und er wurde Schauspieler! Zun\\xe4chst aber absolvierte er eine schauspielerische Ausbildung an der Hamburger Schauspielschule bei Will Quadflieg, Josef Offenbach und Josef Dahmen. Nun konnte jene Karriere starten, die Claus Biederstaedt sehr schnell den Rang eines Stars bescherte.\\n\\n\\tEin fr\\xfcher Bundesfilmpreis\\n\\n\\tAm Theater deb\\xfctierte Claus Biederstaedt in Wiesbaden, wo er nach eigenen Angaben in \\xfcber vier Jahren in rund achtzig Rollen schl\\xfcpfte. Und zum Theater sollte er immer wieder zur\\xfcckkehren, seine Bekanntheit bei einem gr\\xf6\\xdferen Publikum sollte er jedoch vor allem dem Film verdanken. Dieselbe WAZ zitiert Claus Biderstaedt: "Zuf\\xe4llig besuchte Rolf Hansen eine Vorstellung mit mir und holte mich zum Film. \'Das letzte Rezept\' war mein erster Film." Dies war 1952, und noch im gleichen Jahr drehte der junge Schauspieler einen weiteren Film: "Die gro\\xdfe Versuchung", eine Geschichte \\xfcber einen Chirurgen ohne Studienabschluss mit Dieter Borsche in der Hauptrolle. F\\xfcr seine Darstellung des jungen Studenten wurde Claus Biederstaedt mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet.\\n\\n\\tEin Aufstieg sondergleichen\\n\\n\\t"Es folgte Film auf Film, und die Autogrammpost der Teenager schwoll von Monat zu Monat an" \\u2013 so die WAZ weiter. Festgelegt auf den Typ des " Sonnyboy " stand er unerm\\xfcdlich vor der Kamera, unter anderem mit Romy Schneider, Ewald Balser, Heinz R\\xfchmann, Joachim Fuchsberger oder auch Susanne Cramer, um nur einige wenige zu nennen. Er drehte bis zu f\\xfcnf Filme im Jahr und wurde sehr schnell zum Publikumsliebling. Es waren meistens Streifen aus der Abteilung "leichte Kost", die in den 50er- und 60er-Jahren massenhaft produziert wurden. Insgesamt kann Claus Biederstaedt heute auf eine Filmografie von rund acht Dutzend Filmen zur\\xfcckblicken. Doch diese "leichten Rollen" erf\\xfcllten den Schauspieler nicht ganz, und so wandte er sich in den 60er-Jahren immer mehr dem Fernsehen und dem Theater zu. Er war auf den B\\xfchnen der Boulevardtheater in zahlreichen Rollen zu sehen und inszenierte auch selbst St\\xfccke. Die Fernsehzuschauer kennen ihn unter anderem auch aus der TV-Serie "Ein Chirurg erinnert sich". So wirkte Claus Biederst\\xe4dt in rund 170 TV-Produktionen mit. Er machte sich aber auch einen Namen als Synchronsprecher. So war er die deutsche Stimme von Marlon Brando, Yves Montand, Marcello Mastroianni, Paul Newman oder auch James Garner in der Serie "Detektiv Rockford", um nur einige zu nennen.\\n\\n\\tIm Mai 1972 sprach f\\xfcr die DW Ursula Deutschendorf mit Claus Biederstaedt \\xfcber seine Pl\\xe4ne hinsichtlich der Er\\xf6ffnung und Leitung eines deutschen Theaters auf Gran Canaria.\\n\\n\\tAutor: Andreas Zemke\\n\\n\\tRedaktion: Diana Redlich'