1972: Interview mit Christiane Horbiger

Published: March 30, 2015, 12:41 p.m.

b'"Ich spiele Theater f\\xfcrs Publikum und f\\xfcr niemanden sonst" - Christiane H\\xf6rbiger \\xfcber ihr Theaterverst\\xe4ndnis\\n\\tSie ist die Grande Dame des deutschsprachigen Films und Theaters, deren gro\\xdfe Popularit\\xe4t seit Jahren unbestritten ist. Bis heute spielte sie in unz\\xe4hligen Filmen mit und \\xfcbernahm genauso viele Theaterrollen. Christiane H\\xf6rbiger: eines der Mitglieder der "gr\\xf6\\xdften Theater-Schauspielerfamilie deutscher Sprache", wie die \\u201eFrankfurter Allgemeine Sonntagszeitung\\u201c vom 8.1.09 fomulierte, kann heute auf eine fabelhafte Karriere zur\\xfcckblicken, die ihr auch unz\\xe4hlige Preise und Auszeichnungen brachte.\\n\\n\\tKeine Konditorin\\n\\n\\tDas Licht der Welt erblickte Christiane H\\xf6rbiger am 13.10.38 in Wien als zweite Tochter der ber\\xfchmten Schauspieler Paula Wessely und Attila H\\xf6rbiger. Und nach dem Willen ihrer Eltern sollte sie keineswegs eine Schauspielerin, sondern Konditorin werden. Doch Christiane H\\xf6rbiger setzte sich mit ihrem Wunsch nach einer Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien durch. Und bald sollte sie auch ihre erste Filmrolle bekommen: in dem Streifen "Der Major und die Stiere" von Eduard von Borsody spielte sie 1955 an der Seite ihres Vaters eine der Hauptrollen. Noch im gleichen Jahr \\xfcbernahm sie zwei weitere Rollen: die der Baronesse Mary Vetsera in "Kronprinz Rudolfs letzte Liebe" und der Lore in "Die Wirtin zur Goldenen Krone", diesmal an der Seite ihrer Mutter. Es war der Beginn einer Karriere, die ihresgleichen sucht.\\n\\n\\tAuf Theaterb\\xfchnen\\n\\n\\tIhr erstes Theater-Engagement bekam Christiane H\\xf6rbiger 1957 am Wiener Burgtheater. Weitere Stationen waren Heidelberg, Salzburg, M\\xfcnchen und schlie\\xdflich das Schauspielhaus Z\\xfcrich, dem sie jahrelang verbunden blieb und wo sie gro\\xdfe Erfolge feierte. Sie \\xfcbernahm aber auch zahlreiche Gastauftritte an verschiedenen B\\xfchnen und absolvierte auch Tourneen. Das Spektrum der Rollen, die sie \\xfcbernahm, reichte von der Klassik bis hin zu modernen St\\xfccken. Unter ihren vielen Glanzleistungen bleibt unvergessen unter anderem ihr Ein-Personen-St\\xfcck "Die Betrogene", das Gerhard T\\xf6tschinger nach der gleichnamigen Novelle von Thomas Mann f\\xfcr die B\\xfchne bearbeitet hat. Gro\\xdfe Erfolge feierte sie auch als Genia Hofreiter in dem St\\xfcck von Arthur Schnitzler "Das weite Land" oder auch als Marie in dem St\\xfcck "Das Konzert" von Hermann Bahr, um nur einige wenige zu nennen. Doch den Quantensprung in ihrer steilen Karriere sollte Christiane H\\xf6rbiger mit einer Fernsehen-Serie machen.\\n\\n\\tIm Zenit der Karriere\\n\\n\\tGegen Ende der 80er-Jahre produzierte das ZDF eine Serie mit dem Titel "Das Erbe der Guldenburgs" mit Christiane H\\xf6rbiger als Christine von Guldenburg. Es sollte eine der erfolgreichsten Fernseh-Serien Deutschlands werden \\u2013 Christiane H\\xf6rbiger wurde von nun an von einem Millionenpublikum verehrt, denn "die Rolle der Gr\\xe4fin schien H\\xf6rbiger wie auf den Leib geschnitten zu sein", wie die \\u201eFrankfurter Rundschau\\u201c am 11.10.08 schrieb. Einstimmig preist die Presse auch ihre Leistungen in dem Film "Schtonk!" von Helmut Dietl, in dem sie die Nichte von Hermann G\\xf6ring, Freya von Hepp, verk\\xf6rperte, oder auch die Figur der Bezirksrichterin Dr. Julia Laubach in der TV-Serie "Julia - Eine ungew\\xf6hnliche Frau". F\\xfcr das breite Publikum verk\\xf6rpert Christiane H\\xf6rbiger "den Typ der selbstbewussten Grande Dame jenseits der 50, die ihre Bed\\xfcrfnisse ohne R\\xfccksicht auf Konventionen auslebt", wie die gleiche "Frankfurter Rundschau" konstatierte. Laut dem Portal "ofdb.de" kann Christiane H\\xf6rbiger bisher auf eine Filmografie von elf Dutzend Filmen zur\\xfcckblicken. F\\xfcr ihre Leistungen ist sie auch mehrfach ausgezeichnet worden, dazu z\\xe4hlen unter anderem zweimal die "Goldene Kamera" (1988 und 2001), der Deutsche Filmpreis oder auch das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Und so schrieb auch die "S\\xfcddeutsche Zeitung" am 6.3.01 unter anderem \\xfcber Christiane H\\xf6rbiger: "Sie ist nicht nur eine der beliebtesten, sondern auch eine der geachtetsten Schauspielerinnen in \\xd6sterreich und Deutschland."\\n\\n\\tIm September 1972 sprach DW-Redakteurin Elisabeth Bachtler mit Christiane H\\xf6rbiger \\xfcber ihre Arbeit.\\n\\n\\tAutor: Andreas Zemke\\n\\n\\tRedaktion: Diana Redlich'