Parteien-PR und Wahlkampfberichterstattung im Fernsehen

Published: Jan. 1, 2013, 11 a.m.

Diese Studie ist eine empirische Untersuchung zum Einfluss politischer PR auf die (1) Fern-sehberichterstattung (2) in Wahlkampfzeiten (3) im L\xe4ngsschnitt und stellt damit den (4) Ver-such dar, die PR-Forschung, die Wahlforschung und den Framing-Ansatz miteinander zu ver-binden. Das zentrale Erkenntnisinteresse gilt dem Zusammenhang zwischen Parteien-PR und TV-Wahlkampfberichterstattung am Beispiel des Bundestagswahlkampfs 2002. Die Berichter-stattung der Abendnachrichten von ARD, ZDF, RTL, Sat.1 und Pro7 in den letzten sechs Mo-naten vor der Bundestagswahl 2002 sowie das schriftliche Public-Relations-Material der bei-den Volksparteien SPD und CDU/CSU in diesem Zeitraum wurden inhaltsanalytisch unter-sucht. Statt einer konventionellen Determinierungsstudie handelt es sich hier um eine Untersu-chung zur Entstehung politischer Kommunikation, die nach dem Zusammenhang von politi-scher Prim\xe4rkommunikation (hier politische PR) und politischer Medienberichterstattung (hier Fernsehberichterstattung) fragt. Damit geht die Studie \xfcber die bisherige PR-Forschung hin-aus: Erstens ber\xfccksichtigt sie f\xfcr die Beantwortung der Fragestellung explizit eine Prozess-Dimension (zeitreihenanalytische Kreuzkorrelationen; pro Woche berechnete Rangkorrelatio-nen). Zweitens beantwortet sie die Frage nach PR-Erfolg (politischer Kommunikation) nicht \xfcber die \xfcbliche Berechnung simpler Determinations- bzw. Resonanzquoten, sondern legt durch den gew\xe4hlten datenanalytischen Ansatz f\xfcr die Prozess-Dimension ein komplexes Zu-sammenspiel offen aus unvorhergesehenen Ereignissen (u. a. Flutkatastrophe), PR-Aktivit\xe4ten (u. a. Pseudo-Ereignissen) und Berichterstattung, das je nach Wahlkampfphase in mehr oder minder starkem PR-Erfolg bzw. Misserfolg m\xfcndet.