Gedankenlosigkeit

Published: May 15, 2022, 10 a.m.

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Gedankenloses Verhalten bezeichnet den automatischer Ablauf eines "Skripts", wie in einem Drehbuch. In einem klassischen Experiment von Ellen Langer und Kollegen (1978) wirkte eine Placebo-Begr\\xfcndung wie "Darf ich vor am Kopierer, weil ich kopieren muss?" wie eine echte Begr\\xfcndung (z. B. "Darf ich vor am Kopierer, weil es meine Chefin sehr eilig hat?") und erhielt mehr Zustimmung als dieselbe Bitte ohne Begr\\xfcndung. Das simple "weil" wirkt wie eine Art Zauberwort: Es wird das Skipt "Bitte um Gefallen mit einer Begr\\xfcndung" aufgerufen, auch wenn diese Begr\\xfcndung keine wirkliche Bedeutung hat. In Gedankenlosigkeit folgen wir dem Ablauf des Drehbuchs, ohne weitere Gedanken zu verschwenden. Die Wirkung der Placebo-Begr\\xfcndung geht allerdings verloren, wenn des Skript unterbrochen wird, im Beispiel wenn es offensichtlich um sehr viele Kopien geht und damit der Aufwand, den Gefallen zu erweisen, besonders hoch erscheint. Die Psychologie hinter der Gedankenlosigkeit und die besondere Wirkung des W\\xf6rtchens "weil" im Alltag besprechen Judith Balzukat, M. Sc. und Prof. Erb in dieser Folge.

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