Was macht das Gründen als Zwillinge so besonders, Caroline-Marine und Valérie von Marin et Marine?

Published: Dec. 16, 2019, 9:17 a.m.

Im Sommer 2013, als die "Generation Turnbeutel" über den Mauerpark schlenderte, erfanden Caroline und Valerie eine schöne Alternative - den Seesack. Zuvor hatte Caroline schon einige für ihre Familie und Freunde genäht. Diese Prototypen dienten jetzt als Vorlage, um einen Seesack zu kreieren der noch schöner, praktischer und von Anfang an nachhaltig produziert sein sollte. Neben ihren Vollzeitjobs tüftelten sie in ihrer WG an den perfekten Farbtönen für den Seesack. Die Suche nach dem Rostton brachte sie zum Peachton, der neben vielen anderen Farbtönen, ihr Bestseller wurde. Ihr Label Marin et Marine war geboren, wenngleich sie schon immer wussten, dass sie einmal gemeinsam gründen würden. Denn ihre ersten Prototypen entstanden schon in ihrer Kindheit und in den Sommerurlauben, die sie an den Stränden in Frankreich verbrachten, in der Werkstatt ihres Vaters oder an der Nähmaschine ihrer Mutter. Im Interview sprechen wir darüber, was es bedeutet, ein Label zu gründen, das von Anfang an nachhaltig ist. Sie reden ganz offen über die Konsequenzen, die eine kostenintensivere Produktion mit sich bringt, denn Caroline und Valerie war vom Start ihrer Gründung an wichtig, langlebige Qualitätsprodukte herzustellen sowie faire Bezahlung und kurze Lieferwege sicherzustellen. Die Taschen und Accessoires werden in Süddeutschland gefertigt, die Baumwolle stammt von deutschen Webereien, selbst die Ösen kommen von deutschen Manufakturen. Die Ledertaschen- und Rucksäcke werden in Berlin-Kreuzberg ausschließlich aus Überproduktionen der Industrie gefertigt und sind rein pflanzlich gegerbt (chrom- und chemiefrei). Irgendwann möchten sie auch vegan werden, aber bisher haben sie noch keine Alternative gefunden, die die Langlebigkeit dieses Produkts garantiert. Dennoch sind sie immer auf der Suche nach Alternativen. Wir sprechen auch darüber, dass eine nachhaltige Produktion auch viele Chancen birgt, zum Beispiel in kleinen Auflagen zu produzieren und limitierte Editionen herauszubringen. Außerdem teilen sie, wie sie ihre Angst vor dem Scheitern überwunden haben, mit der sie in den 6 Jahren immer wieder konfrontiert wurden. Sie teilen ihre drei Take-aways, die sie gelernt haben.