Schamanen und Schachspieler

Published: Feb. 15, 2021, 7:55 p.m.

b'\\u201eIch kann mir nicht jeden Tag ein Ohr abschneiden\\u201c, stellte Martin Kippenberger in den Neunzigerjahren fest, und nahm damit den Mythos vom K\\xfcnstler als tragische Gestalt aufs Korn, der sp\\xe4testens seit van Gogh die popul\\xe4re Vorstellung vom K\\xfcnstlerdasein pr\\xe4gt. Die Kunstgeschichte kennt zahlreiche Anekdoten von K\\xfcnstler*innen, die sich als Popstar oder Politiker, einsamer Denker oder \\xf6ffentliche Diva inszenierten. Wir schauen uns an, welche Strategien K\\xfcnstler*innen anwenden, um mit diesen Rollenerwartungen umzugehen, und wie sich ihr Selbstverst\\xe4ndnis in ihren Arbeiten abbildet. Was ist dran am K\\xfcnstler als Genie und als unverstandenem Au\\xdfenseiter? Wie werden K\\xfcnstler*innen, die diesen Mythos unterlaufen, selbst wieder zu Kultfiguren?'