Heinz-Jurgen Voss Das Geschlecht der Gleichen

Published: May 2, 2010, 4:35 p.m.

b'Einen Audio-Mitschnitt des Vortrags von Heinz-J\\xfcrgen Voss \\u201cDas Geschlecht der Gleichen. Entsprechungen und Gleichheit von Mann und Frau in biologischen Geschlechtertheorien\\u201d am 21.04.2010 in Marburg k\\xf6nnen Sie ab sofort als Podcast anh\\xf6ren.
\\nReferent/Beteiligte:
\\nDr. Heinz-J\\xfcrgen Voss \\u2013 Biologie, Universit\\xe4t Bremen
\\nWeitere Informationen:
\\nHistorische Arbeiten neuerer Geschlechterforschung, die sich biologisch-medizinischen Geschlechtertheorien zuwandten, haben Geschlechterdifferenz betont. So arbeiteten Thomas Laqueur, Londa Schiebinger und Claudia Honegger heraus, dass ab etwa 1800 in solchen Theorien \\u201eFrau\\u201c und \\u201eMann\\u201c anatomisch und physiologisch deutlich unterschieden worden seien, auch deutlicher als in den Jahrhunderten zuvor. Theorien die mehr Gewicht auf die Entsprechung und Gleichheit von \\u201eFrau\\u201c und \\u201eMann\\u201c legten wurden in diesen Arbeiten als vereinzelte Zwischenrufe kenntlich gemacht. Das waren sie keineswegs.Mit einem einseitigen Blick auf Differenz fokussierende Arbeiten tr\\xe4gt man dazu bei, dass die Annahme gest\\xe4rkt wird, dass \\u201ebiologisches Geschlecht\\u201c, dass Differenz zweier Geschlechter \\u201enat\\xfcrlich\\u201c \\u2013 im Sinne von vorgegeben und unab\\xe4nderlich \\u2013 sei. Daher wird in diesem Input ein anderer Blick er\\xf6ffnet: Es wird explizit auf Entsprechung und Gleichheit in biologisch-medizinischen Geschlechtertheorien geschaut. Es wird herausgestellt, wie um 1800 f\\xfcr \\u201eFrau\\u201c und \\u201eMann\\u201c ein gleichwertiger Beitrag zur Zeugung beschrieben wurde, dies in Abkehr von Pr\\xe4formationstheorien. Es wird ausgef\\xfchrt, wie um 1800 oftmals die \\u201eweiblichen\\u201c und \\u201em\\xe4nnlichen\\u201c Genitalien als sich entsprechend bzw. zumindest mit einem gemeinsamen embryonalen Ursprung herausgestellt wurden. Es wird deutlich gemacht, wie die Sichtweise eines gemeinsamen Ursprungs in der Entwicklungsbiologie Verbreitung fand und heute eine anerkannte Sichtweise in der Entwicklungsbiologie darstellt. Und es wird herausgearbeitet, dass auch heutige Geschlechtertheorien mehr und mehr nur noch den Schluss zulassen: Differenz zweier Geschlechter gibt es nicht. Es wird zu einer breiten Diskussion \\xfcber biologisch-medizinische Geschlechtertheorien und ihre gesellschaftliche Herstellung angeregt. Was hei\\xdft es, wenn Menschen nach Geschlecht nicht mehr in zwei oder wenige Gruppen unterschieden werden k\\xf6nnen?
\\nmehr Informationen auf : http://www.uni-marburg.de/genderzukunft/
'