GL-01-17: Londa Schiebinger Gendered Innovations in Medicine and Natural Science

Published: Sept. 16, 2017, 1:06 p.m.

b'Londa Schiebingers wissenschaftshistorische Analysen besch\\xe4ftigen sich seit den 1980er Jahren intensiv mit Machtstrukturen, die die naturwissenschaftliche Forschung seit der fr\\xfchen Neuzeit beeinflusst haben. So pr\\xfcft Schiebinger die Rolle der Frau in der Wissenschaft (u.a. The Mind Has No Sex?: Women in the Origins of Modern Sciences, 1989; dt. Sch\\xf6ne Geister: Frauen in den Anf\\xe4ngen der modernen Wissenschaft) ebenso wie die Praktiken kolonialer Naturforscher, die ihre europ\\xe4ischen Vorstellungen von biologischem Geschlecht auf Pflanzen- und Tierwelten \\xfcbertrugen (u.a. Nature\\u2019s Body: Gender in the Making of Modern Science, 1993). Weiterhin diskutiert sie, wie die fr\\xfche Botanik, die am Sklavenhandel und der Kolonisierung der indigenen karibischen Bev\\xf6lkerung partizipierte, sich manches botanisches und medizinisches Wissen aneignete, anderes aber ignorierte und somit zerst\\xf6rte (u.a. Plants and Empire: Colonial Bioprospecting in the Atlantic World, 2004, und Secret Cures of Slaves: People, Plants, and Medicine in the Eighteenth-Century Atlantic World, 2017. Die Biologie als akademische Disziplin, die beschreibt, ordnet, aber auch immer nach den Vorstellungen des Zeitgeistes interpretiert, steht ist also im besonderen Fokus von Schiebingers Arbeit.
\\nMit historisch gesch\\xe4rftem Blick schaut Schiebingers aktuelle Arbeit auf die heutige Forschung in den sogenannten harten Wissenschaften und der Medizin. Als Direktorin des gemeinsamen Projektes der EU und der USA Gendered Innovations in Science, Health & Medicine, Engineering, and Environment Project unterst\\xfctzt sie innovative Forschung, die die Kategorien sex und gender als signifikante Variablen einbezieht. In ihrer Gender Lecture in Marburg wird Schiebinger diese Arbeit vorstellen und sich im Besonderen der Geschlechterdifferenz in Medizin und den Naturwissenschaften widmen. Mit einem Fokus auf Stammzellenforschung, Big-Data-Analyse und Tierforschung werden Forschungspraktiken analysiert und L\\xf6sungsans\\xe4tze pr\\xe4sentiert, die zu weniger gesundheitlichen Risiken und zu mehr sozialer Gleichheit durch gegenderte Wissenschaft in Medizin und den Naturwissenschaften f\\xfchren sollen. Quelle
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\\nReferenzen:
\\nLonda Schiebinger
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