Kurt Rydl - Der Bass im Gesprach

Published: Aug. 7, 2023, 6 a.m.

b'"Die Zukunft der Oper kann sicherlich nicht ohne deren Vergangenheit sein", findet mein heutiger Gast und mahnt damit vor der Verst\\xfcmmelung der Oper durch Dilettantismus. Der geb\\xfcrtige Wiener, ohne den die hiesige Staatsoper in den letzten Jahrzehnten im Bass-Fach wohl aufgeschmissen w\\xe4re, hat so manches erlebt und wei\\xdf, wovon er spricht. Rasch machte er mit Neben- und Hauptrollen auf sich aufmerksam. Heute ist sein Name eine Institution und ans Aufh\\xf6ren will er sowieso noch gar nicht denken, daf\\xfcr macht ihm n\\xe4mlich die "Operngeilheit", wie er sie nennt, zu viel Spa\\xdf. Von seinen Partien hat er klare Vorstellungen und scheut auch den Konflikt mit unwissenden Regisseuren nicht. Man kennt ihn als Rocco, Osmin, Gurnemanz, doch vor allem als Baron Ochs im "Rosenkavalier", den er an s\\xe4mtlichen Metropolen der Welt und stets mit vollem K\\xf6rpereinsatz zum Besten gibt. Er scheint dem Titel seiner Autobiografie, "Der Megabass", wahrhaft gerecht zu werden. Warum er sich als Besessenen sieht, wieso er f\\xfcr seine Eltern anfangs nur ein "B\\xfchnenkaschperl" war und weshalb des Bassisten Tiefe seine Achillesferse ist, davon berichtet der umwerfende \\xf6sterreiche Kammers\\xe4nger im Gespr\\xe4ch mit Bernhard Hansky in der neuesten Episode "Parlando".'